Am Freitag, 6. Mai, unterzeichnete Präsident Andrzej Duda eine Gesetzesvorlage zur Einführung des Nationaltages der Schlesischen Aufstände. Bei der Unterzeichnung sagte er: „Am 20. Juni 1922 marschierte die polnische Armee dank eines großen militärischen Erfolgs der Schlesischen Aufstände in Oberschlesien ein.“ Und doch wissen wir, dass polnische Soldaten entgegen den Absprachen im de facto von der polnischen Spionageabwehr initiierten sog. Aufstand involviert waren. Er wurde von polnischen Offizieren befohlen und von Warschau aus wurden bereits lange vor der Volksabstimmung Vorbereitungen dazu getroffen.
Am 9. Mai fand im Museum des Oppelner Schlesiens die Premiere eines Films der VdG-Media statt, aus dem wir diese Tatsachen erfahren können. Darin kommt auch Prof. Ryszard Kaczmarek, Autor der neuesten wissenschaftlichen Veröffentlichung „Powstanie Śląskie. 1919-1920-1921“ (Schlesien Aufstände 1919-1920-1921) zu Wort, der den Mythos vom „Aufstand des schlesischen Volkes“ endgültig entlarvt.
Es wäre nichts Falsches daran, einen solchen Feiertag zu initiieren, wenn man glauben könnte, dass er nicht zu einem weiteren Element der Verbiegung der Geschichte hin zum Mythos aus der Volksrepublik Polen werden würde, der mit dem Xawery-Dunikowski-Denkmal auf dem St. Annaberg gekrönt ist. Leider weiß ich, dass ohne Rücksicht auf die Ergebnisse wissenschaftlicher Analysen von Historikern, ohne Rücksicht auf das familiäre Gedächtnis in Schlesien die emotionale Gewalt des Staates, das angeordnete historische Gedächtnis wahrscheinlich ein anderes Werkzeug finden wird. Es werden Worte nicht beachtet, die auf dem St. Annaberg bereits gefallen sind. So sagte seinerzeit der hl. Johannes Paul II., dass „dieses Land mehrfacher Versöhnung bedarf" und dann sagte Präsident Komorowski, dass „gegenüber den schlesischen Aufständischen auch andere Schlesier standen, die sich als Deutsche fühlten und wollten, dass Schlesien Teil des deutschen Staates bleibt".
Der Aufruf der VdG-Delegierten aus dem Jahr 2019, die Verstorbenen auf beiden Seiten gleichermaßen zu ehren, bleibt gültig. Auch in diesem Jahr wurden nur schwarz-rot-goldene Kränze sowohl auf dem Grab von Kadetten aus Lemberg, die beim Angriff auf den St. Annaberg gefallen sind, und auf dem Grab der deutschen Verteidiger niedergelegt. Der weiß-rote Kranz des Oppelner Woiwoden liegt nur auf dem Grab der „Aufständischen“ aus Lemberg. Aber der Film setzt eine wichtige Akzentverschiebung aus Sicht der Gegenwart, indem er darauf hinweist, dass die Initiierung des Aufstands ein Bruch des Versailler Vertrages war, in dem entschieden wurde, dass über die staatliche Zugehörigkeit Oberschlesiens dessen Bewohner in einer Volksabstimmung entscheiden. Und sie entschieden mehrheitlich für die Zugehörigkeit zu Deutschland. Gegen diesen Willen wählte die polnische Seite eine militärische Lösung und Blutvergießen.
Möge der Film helfen zu verstehen, dass angesichts des Krieges im Osten, den wir einhellig verurteilen, die Verherrlichung einer militärischen Lösung als Reaktion auf eine friedliche Volksabstimmung Doppelzüngigkeit ist, auch oder gerade, weil die Schlesier auf beiden Seiten standen.
Das wäre jetzt persönlich mein Wunsch, dass man in Polen dann in der Zukunft über diese Sachen ganz nüchtern sprechen kann, nicht mit dem nationalen Pathos (Dr. Matthias Lempart)
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden, gemäß der Idee der Selbstbestimmung der Nationen, eine Reihe neuer Staaten in Europa geschaffen. Die Durchführung des Plebiszits in Oberschlesien 1921 schien ein Sieg der Demokratie zu sein – zum ersten Mal in der Geschichte wurden − nach dem Vorbild des Nationalstaates − die Bewohner danach gefragt, in welchem Staat sie leben möchten: Ob im neu geschaffenen Polen oder in der Weimarer Republik.
Oberschlesien war für beide Länder aufgrund u. a. seines industriellen Reichtums ein äußerst attraktives Gebiet. So wurden alle damals verfügbaren Propagandamittel eingesetzt, um diejenigen zu überzeugen, die immer noch unentschlossen waren. Nicht weniger als 98 % der berechtigten Personen nahmen am Plebiszit teil; Die Folgen der Ergebnisse erwiesen sich für beide Seiten als weitreichend.
Die Idee, den Film "Plebiszit mit Folgen. Das turbulente Jahr 1921 in Oberschlesien" zu schaffen, entstand zum hundertsten Jahrestag dieser Ereignisse. Im Film wurden nicht nur historische Fakten zuverlässig dargestellt; in sparsamen Worten wird auch der Standpunkt der einfachen Menschen geschildert, die von den Ereignissen des Plebiszits, des späteren Dritten Schlesischen Aufstandes und der daraus resultierenden Teilung Oberschlesiens am stärksten betroffen waren.
Über die Ereignisse des Jahres 1921 erzählen im Film eingeladene Experten:
Waldemar Gielzok, Vorsitzender der Deutschen Bildungsgesellschaft, Übersetzer der deutschen Sprache sowie Forscher der Geschichte Schlesiens:
Prof. Dr. Hab. Ryszard Kaczmarek, Historiker, Kattowitz;
Dr. Matthias Lempart, Historiker, Berlin.
Am Montag, den 9. Mai 2022, fand im Museum des Oppelner Schlesiens die erste Präsentation des Films statt. Den Film begleitete eine Diskussion mit Gästen: Waldemar Gielzok, Bernard Gaida, Vorsitzenden des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, Roland Skubała, Regionalhistoriker und Maria Kwiecińska - Vorsitzende des DFK Dembiohammer, Expertin für die Geschichte der Region.
Wir möchten uns bei allen Anwesenden für ihr Kommen bedanken. Diejenigen, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnten, laden wir zur Online-Premiere am kommenden Mittwoch um 19:00 Uhr ein:
Produktion: Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, 2022 Ausführende Produktion: VdG-Medien
Die Veranstaltung wird in der Zusammenarbeit mit der Gemeindestruktur der Deutschen Minderheit in Oppeln im Rahmen des Projekts Begegnungsstättenarbeit organisiert.
Das Material wurde realisiert dank finanzieller Unterstützung von: Marschallamt der Woiwodschaft Oppeln Jahrestag des Dritten Schlesischen Aufstandes Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Oppeln
Immer, wenn ich mit Vertretern nationaler Minderheiten aus unterschiedlichen Staaten zusammenkomme, denke ich daran, wie wenig, oder eher wie langsam, sich ihre Situation in Europa verändert. Es geht so langsam, dass manche eine ordentliche Minderheitenpolitik gar nicht mehr erleben. Das betrifft auch deutsche Minderheiten, mit denen ich mich in Nordschleswig, das seit 100 Jahren in Dänemark liegt, getroffen habe.
Als wir das Museum in Sonderburg besucht und uns die Ausstellung zum Plebiszit im Jahr 1920 angesehen haben, kam es mir vor, als sehe ich Abstimmungsplakate in Oberschlesien des Jahres 1921. Antideutsche, antidänische Slogans, die auf Stereotypen basieren. Ich war in dem Teil des Abstimmungsgebietes, das an Dänemark fiel. Die Geschichte der vergangenen 100 Jahre ist die Geschichte eines schwierigen Zusammenlebens, aber doch einer ehrlichen Politik und der Achtung der eigenen Verpflichtung, was dazu führte, dass deutsche Schulen in diesem Teil Dänemarks zur Normalität gehören. Diese Normalität störten der Krieg und der Nationalsozialismus, was nach dem Fall des Dritten Reiches zur Abrechnung mit der deutschen Minderheit führte. Die Konsequenz dessen war ein Schwund des deutschen Bildungswesens, jedoch nur für einige Nachkriegsjahre. Heute lernen in mehr als einem Dutzend deutscher Kindergärten, Schulen und einem Gymnasium Hunderte Kinder und dadurch ist die deutsche Sprache wirklich die Sprache der deutschen Minderheit in Dänemark. Deutsch sprachen ältere und jüngere, auch wenn sie zu Hause den süddänischen Dialekt benutzen.
In Oberschlesien fand die Volksabstimmung ein Jahr später statt. Ostoberschlesien fiel an Polen, es entstanden ca. 100 Schulen und Gymnasien mit Deutsch als Unterrichtssprache. Das störte der Krieg, nach dessen Ende fast ganz Schlesien polnisch wurde. Die Geschichte könnte so ablaufen wie in Dänemark, würde aus Schlesien nicht fast alle Schlesier gen Westen vertrieben worden sein und… hätte man nicht die Demokratie und das ganz auf ihr begründete System vertrieben. Es vergingen die Nachkriegsjahre und… nie wieder sind die deutschen Schulen zurückgekehrt. Auch die Sprache wurde vertrieben. Hunderttausende Deutsche hatten nicht so viel Glück wie einige zig Tausend Deutsche in Dänemark.
Sie hatten die Demokratie, die es nicht erlaubt, einen Menschen wegen seiner Nationalität oder Sprache mit Füßen zu treten. Nach Polen kam dann auch endlich die Demokratie und sie erlaubte der deutschen Sprache, aus der Vertreibung zurückzukommen. Doch sie gibt ihr immer noch keine richtige Chance, trotz schöner Deklarationen und formeller Vertragsratifizierungen. Wir warten immer noch, wann der demokratische Staat aufwacht und seine Verpflichtungen begreift. Wann die Deutschen in Polen das haben werden, was es in Dänemark, Rumänien oder Ungarn gibt. Was die Polen in Litauen haben! Schulen.
Am 2. Mai steht der 100. Jahrestag des dritten und letzten schlesischen Aufstandes an. Rund um die Veranstaltungen vor 100 Jahren werden Ausstellungen und Diskussionen organisiert und Publikationen zu diesem Thema erstellt (Überblick über Veranstaltungen und Publikationen hier). Die offiziellen Feierlichkeiten auf dem Berg Anna finden an diesem Sonntag statt.
Eine der Bottom-up-Initiativen sind die Beiträge lokaler Institutionen und Einzelpersonen. Anfang März haben wir über eine Reihe von Einträgen auf der Facebook-Seite des DFK Guttetag hier geschrieben.
Seit Kurzem gibt es auch auf dem Facebook-Profil von Waldemar Gielzok, dem Vorsitzenden der Deutschen Bildungsgesellschaft, Beiträge, die sich auf Ereignisse von vor 100 Jahren beziehen und sie aus einem anderen Blickwinkel beschreiben. Im ersten Eintrag lesen wir:
"Die Vorbereitungen für einen Militäreinsatz waren in vollem Gange. Ohne die Ergebnisse der Volksabstimmung abzuwarten und den Verlauf der Ereignisse im Ausland, d.h. im industriellen Oberschlesien, beeinflussen zu wollen, wurde am 11. Dezember 1920 in Kępno, in Großpolen, das Plebiszitische Verteidigungskommando (Dowództwo Obrony Plebiscytu DOP) gegründet. General Kazimierz Raszewski und Wojciech Korfanty waren die Initiatoren dieser Organisation mit der Struktur der Armee. Aufgrund der Illegalität solcher Aktivitäten nach internationalem Recht und um Aggressionspläne zu verbergen, wurde die militärische Formation offiziell als "Warschauer Industrie- und Baugesellschaft" genannt.
(Schlesien Journal 23.3.2021)
Warum aber wurde Oberschlesien geteilt? [Nach dem abgeschlossenem Plebiszit] wurde klar, dass diese Abstimmung [für Polen] verloren war und Korfanty und die polnische Seite wussten, dass ganz Oberschlesien verloren werden kann", antwortet Waldemar Gielzok bei Schlesien Jounal (Sendung vom 23.3.2021). "Deshalb hat man schon ganz am Anfang viele Proteste gemacht. (...) Entgegen dem, was früher gemeint war, man solle etwas, was zusammengewachsen ist (...) nicht zertrennen. Das wollte man vermeiden, aber das war die einzige Chance für Polen, deshalb war der dritte Aufstand, und damit wurde mit Gewalt gezeigt: Die Grenze sollte hier ablaufen".
Bis dahin sind drei Tete erschien. Die weiteren finden Sie auf dem Facebook-Profil von Waldemar Gielzok (Beiträge sind öffentlich) oder auf unserer Internetseite (Beiträge in polnischer Sprache).
Am 8. April 2021 hat der Vorsitzende des Verbandes der Sozial-Kulturellen Gesellschaften in Polen, Bernard Gaida, im Zusammenhang mit der bevorstehenden Gedenkfeier zum 100. Jahrestag des 3. Schlesischen Aufstands auf St. Annaberg, richtete an den Präsidenten der Republik Polen ein Führungsschreiben, in dem er zum Gedenken an beide Seiten des Konflikts aufrief und an die Resolution erinnerte, die 2019 vom VdG in Polen beschlossen wurde.
Der Brief wurde unter anderem an die Sejmmarschallin Elżbieta Witek, den Präsidenten des Senats Prof. Tomasz Grodzki, den Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki, den deutschen Generalkonsul in Breslau Hans Jörg Neumann, den Abgeordneten des polnischen Parlaments Ryszard Galla und den Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Prof. Dr. Bernd Fabritius zur Kenntnisnahme verschickt.
Die deutsche Version des Briefes ist unten dargestellt:
Den vollständigen Text der Resolution der Delegierten des VdG in Polen finden Sie HIER.
1921 jährt sich zum hundertsten Mal die Volksabstimmung in Oberschlesien und der dritte schlesische Aufstand – zwei Ereignisse, die für viele Jahrzehnte das Gesicht der Region verändert haben. Aus diesem Anlass organisieren wir einen Wettbewerb, in dem es um Ihre Familienarchive geht. Senden Sie uns Bilder, Dokumente oder Erinnerungsstücke aus der Zwischenkriegszeit und gewinnen Sie Buchpreise!
Scans oder Fotos können unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! eingereicht werden. Beschreiben Sie auch unbedingt die Geschichten, die hinter Ihren Familienfotos stehen. Der Einsendeschluss ist der 20. Oktober. Bis zum 15. November wird unsere Jury die interessantesten Beiträge auswählen und die GewinnerInnen bekanntgeben.
Vor der Teilnahme lesen Sie bitte das Reglement durch. Bei Fragen wenden Sie sich bitte per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter 532 153 205.
Für das Jahr 2021 fällt der hundertste Jahrestag des Plebiszits in Oberschlesien. An die Ereignisse erinnern Debatten, Ausstellungen, Dokumentationen und Publikationen:
VERANSTALTUNGEN
Sonderausstellung Veranstalter: Oberschlesischen Museums in Ratingen Termin: 20. März-31. Dezember 2021
Am 20. März 2021 wurde im Sitz des Oberschlesischen Museums in Ratingeneine Sonderausstellung über schlesische Aufstände eröffnet. Die Eröffnung der Ausstellung fand in Online-Form statt – eine Aufzeichnung der Vernissage ist HIER auf der Website des Museums verfügbar. Begleitet wird die Ausstellung von einem Katalog und einer internationalen Konferenz.
Podiumsdiskussion Veranstalter: VdG Termin: 21. März 2021 (Videobericht verfügbar)
Am 21. März 2021 fand im Sitz des VdG in Oppeln eine Podiumsdiskussion mit Experten statt, in der die Ursprünge und Auswirkungen der Volksabstimmung diskutiert wurden. Prof. Ryszard Kaczmarek, der Regionalist Dawid Smolorz, die BJDM-Mitgliederin und Studentin Monika Mikołajczyk sowie Vorsitzender des VdG, Bernard Gaida, diskutierten über die vergangenen Ereignisse. Bericht aus der Diskussion HIER. Die Aufnahme der Diskussion in deutscher Sprache erschien auf der Facebook-Seite des Wochenblatt.pl:
Ofizielle Gedenkfeierlichkeiten zum 3. Schlesischen Aufstand auf dem St. Annaberg
Am 2. Mai 2021 fand auf dem St. Annaberg am Denkmal des Schlesischen Aufstandisches die offizielle Gedenkfeier zum dritten schlesischen Aufstand statt. Kurz davor gedachten auf einem nahegelegenen Pfarrfriedhof Vertreter der deutschen Minderheit der Opfer beider Seiten des Konflikts. Bericht von den Feierlichkeiten HIER.
Wettbewerb "Vor 100 Jahren in Schlesien" Veranstalter: Forschungszentrum der Deutscher Minderheit Bis wann: bis zum 20. Oktober 2021
Forschungszentrum der DMi lädt zu einem Wettbewerb für das interessanteste Erinnerungsstück an die Volksabstimmung und ihre Folgen ein. Der Wettbewerb soll die Suche nach Fotos und Dokumenten im Zusammenhang mit Vorfahren fördern, die in der Zwischenkriegszeit in Oberschlesien lebten. Der Wettbewerb läuft bis zum 20. Oktober. Bekanntgabe der Ergebnisse: spätestens am 15. November. Mehr Informationen HIER.
Podium Silesia. Korfanty vs. Ulitzka – aus Liebe zu Oberschlesien. Online-Diskussion Veranstalter: Stiftung Haus Oberschlesien Termin: 21. April 2021 um 18:30 Uhr (Videobericht verfügbar)
Im Zuge des Abstimmungskampfes rückten vor allem zwei Oberschlesier in den Vordergrund, die in besonderer Weise die vielschichtige oberschlesische Identität und Seele verkörperten: Prälat Carl Ulitzka und Wojciech Korfanty. Während Ulitzka in Deutschland weitgehend in Vergessenheit geraten ist, wird an Korfanty in Polen in diesen Tagen als Patrioten erinnert, ohne dessen Einsatz ein Teil Oberschlesiens nicht polnisch geworden wäre. Im Rahmen des bekannten Formats „Podium Silesia“, das vom Kulturreferenten für Oberschlesien am Oberschlesischen Landesmuseum veranstaltet wurde, diskutierten ausgewiesene Oberschlesienexperten digital über die beiden Persönlichkeiten: Dr. Guido Hitze und Dr. Mirosław Węcki. Wir empfehlen, sich mit dem Inhalt der Diskussion bekannt zu machen (Video unten). Einen Bericht dazu kann man HIER lesen.
“Polen oder Deutschland? Oberschlesien am Scheideweg“ - Führung online Termin: Freitag, 21. Mai 2021, um 15:00 Uhr Veranstalter: Oberschlesisches Landesmuseum Ratingen
Bei der ersten Online-Führung an diesem Freitag, 21.05.2021, durch die aktuelle Sonderausstellung “Polen oder Deutschland? Oberschlesien am Scheideweg“ wird sich der Kulturreferent für Oberschlesien Dr. David Skrabania mit dem historischen Ereignis der Volksabstimmung vor 100 Jahren befassen.
Weitere Termine:
Freitag, 4. Juni 2021, 15 Uhr "Wendepunkte der oberschlesischen Geschichte" Dr. Frank Mäuer
Freitag, 18. Juni 2021, 15 Uhr "Oberschlesisches Kulturgut" Katharina Gucia-Klassen
Am 5. Juli 2021 wurde in der Basilika auf dem St. Annaberg eine feierliche Messe zum Gedenken an die Opfer und die Beendigung der Ereignisse des Jahres 1921 gehalten.
Nach der Messe wurde im Pilgerheim die Ausstellung des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit geöffnet und der Film des Oberschlesischen Museums Ratingen "Ein europäischer Konflikt. Der Abstimmungskampf um Oberschlesien 1921" vorgestellt. Ein Fotobericht HIER.
Die international besetzte wissenschaftliche Tagung zum Plebiszit in Oberschlesien begleitet die Sonderausstellung "Polen oder Deutschland? Oberschleisen auf dem Scheideweg" und wird auch online zu folgen. Mehr Informationen demnächst.
Podium Silesia. Zwischen Berlin, Rom und Kattowitz. Die deutschen Katholiken in Polnisch-Oberschlesien 1922–1939. Vortrag online. Veranstalter: Stiftung Haus Oberschlesien Termin: 1 September 2021, 18:30 Uhr
Stiftung Haus Oberschlesien lädt zu einem Vortrag von Sebastian Rosenbaum ein: Zwischen Berlin, Rom und Kattowitz. Die deutschen Katholiken in Polnisch-Oberschlesien 1922–1939. Mehr Informationen kommt bald auf der Internetseite Stiftung Haus Oberschlesien. Es ist die Begleitveranstaltung zur Ausstelung: "Polen oder Deutschland? Oberschlesien am Scheideweg".
Schlesienseminar Veranstalter: Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit Termin: 26.-29. Oktober 2021
Diesjähriges Schlesienseminar, organisiert vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit, widmet sich auch diesem Thema. Das Seminar findet vom 26. bis zum 29. Oktober 2021 statt. Der erste Tag des Seminars findet auf dem Schloss Groß Stein statt, die restlichen Tage online. Mehr Informationen demnächst auf der Internetseite und auf dem Facebook-Profil des HDPZ.
PUBLIKATIONEN
Buch "Die schlesischen Aufstände1919-1920-1921". Ein unbekannter deutsch-polnischer Krieg
Bereits 2019, zum Jahr der Schlesischen Aufstände erklärt, wurde eine Publikation von Prof. Ryszard Kaczmarek veröffentlicht, die die Entstehung, den Verlauf und die Auswirkungen der Schlesischen Aufstände analysierte. In der Einleitung schreibt der Autor: "Die schlesischen Aufstände waren eine der Manifestationen eines politischen Konflikts, der viel weiter gefasst war als nur ein regionaler. Es beruhte auf einem Streit über die Grenzen zweier Nationalstaaten nach dem Ersten Weltkrieg, und die Kämpfe in Oberschlesien waren Teil des unsäglichen polnisch-deutschen Krieges". Das Buch ist HIER in der Buchhandlung des Hauses der deutsch-polnischen Zusammenarbeit erhältlich.
Sonderbriefmarke
Um im Vorfeld schon auf das historische Datum aufmerksam zu machen, hat sich die Stiftung Haus Oberschlesien eine Aktion einfallen lassen. Und zwar wurde von dem Mitarbeiter Leonhard Wons eigens eine Sonderbriefmarke entworfen. Es ist eine „Briefmarke individuell“ der Deutschen Post AG, insofern kann sie als offizielles Postwertzeichen für die Frankierung von Briefen genutzt werden. Für einige Leute mag die Briefmarke durchaus auch als Sammlungs- oder Erinnerungsstück interessant sein. Neben den klassischen 20er Bögen mit 80er Briefmarken wird es auch Geschenkkärtchen mit Einzelmarken geben. Wer eine solche erwerben möchte, kann sich gerne an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder +49 (02102) 965256 wenden.
Karte mit dem Ergebnis der Volksabstimmung 1921
Das Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit in Kooperation mit dem Wochenblatt.pl veröffentlicht eine Volksabstimmungskarte mit Informationen zu derem Ergebnis in einzelnen Orten der Region. Die Karte ist vier Wochen lang als Beilage der einzelnen Nummern erhältlich; Sie können auch die Nummern bestellen, indem Sie sich direkt an die Redaktion wenden. Mehr Informationen HIER.
Die digitale Karte des Abstimmungsgebietes
Die Online-Volksabstimmungskarte von Adam Brzoska zeigt nicht nur die Ergebnisse der Volksabstimmung in einzelnen Ortschaften, sondern auch die Einwohnerzahl unter Berücksichtigung von deren Nationalität und Religion in den Jahren 1910 und 1921. Mehr Informationen über das Projekt in Silesia News HIER.
Dokumentarfilm
Der Film „Walka plebiscytowa o Górny Śląsk” (Kampf um Oberschlesien – Plebiszit 1921“ analysiert den Konflikt um die Zugehörigkeit Oberschlesiens nicht nur aus der Sicht großer Politik. Er beugt sich auch über das Schicksal der gewöhnlichen Menschen, die zu dieser Zeit im Zentrum der Ereignisse standen. Das Material ist mit historischen Aufnahmen und Aussagen von Experten angereichert. Der Film (in polnischer Version) ist HIER auf der Website des Oberschlesischen Landesmuseums zu sehen.
Kindercomic
Für jüngere Leser hat das Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit ein zweisprachiges Comic-Buch zum Thema schlesische Aufstände vorbereitet. Eine seiner Heldinnen, Atka, lebt in Deutschland, nachdem ihre Großeltern nach den Aufständen dorthin gezogen sind. Die Veröffentlichung ist der vierte Teil einer Reihe über die Geschichte Oberschlesiens. Mehr Informationen auf der Website der HDPZ-Buchhandlung HIER.
Bildungsanimation
"Das Jahr 1921 war ein sehr Wichtiges damals bei uns in Oberschlesien" – mit diesen Worten beginnt der Großvater die Geschichte des Plebiszits in Oberschlesien zu erzählen, die an seinen Enkel adressiert ist. Die von der Stiftung Haus Oberschlesien vorbereitete Bildungsanimation nähert sich in einfachen Worten den Ursprüngen dieser Ereignisse und richtet sich sowohl an jüngere als auch ältere Zuschauer:
"Unsere Heimat vor 100 Jahren" - Ereignisse von vor einem Jahrhundert in Guttentag
Eine Reihe von Einträgen über Ereignisse von vor einem Jahrhundert auf der Website des DFK Guttentag, die die Ereignisse der Volksabstimmung und der schlesischen Aufstände aus der Perspektive einer der oberschlesischen Städte beschreiben. Beiträge sind auf dem Facebook-Profil von DFK Guttentag verfügbar. Über den Zyklus haben wir HIER geschrieben. Die meisten Texte sind zweisprachig.
"Vor 100 Jahren..." - Waldemar Gielzok über die schlesischen Aufstände
Einträge, die sich auf Ereignisse von vor 100 Jahren beziehen und sie aus der Sicht von Waldemar Gielzok, dem Vorsitzenden der Deutschen Bildungsgesellschaft, beschreiben. Man kann sie auf dem Facebook-Profil des Autors sehen (der Zugriff auf Artikel ist öffentlich); auch auf unserer Internetseite stehen sie zum Download zur Verfügung (die Texte sind in polnischer Sprache).
Dokładnie 100 lat temu, 20 marca 1921 roku, odbył się plebiscyt na Górnym Śląsku. Dlaczego się odbył i jakie miał konsekwencje dla Górnego Śląska, o tym w rozmowie z Waldemarem Gielzokiem, prezesem Niemieckiego Towarzystwa Oświatowego.
Przed nami Narodowy Spis Powszechny, który jest ważnym wydarzeniem dla mniejszości narodowych i etnicznych.