Log in

"Die deutsche Minderheit als (Mehr)Wert“

Am 7. Juni 2021 erscheint im Verlag V&R unipress die Publikation "Die deutsche als Minderheit (Mehr‑)Wert. Analysen aus der Woiwodschaft Oppeln" von Dr Magdalena Lemańczyk und Dr Mariusz Baranowski, die das Thema der deutschen Minderheit in Polen thematisiert.

Diese Publikation befasst sich mit den sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und subjektiv wahrgenommenen Lebensbedingungen der deutschen Minderheit im Grenzgebiet Woiwodschaft Oppeln innerhalb der dominierenden polnischen Kultur. Basierend auf quantitativen soziologischen Untersuchungen zeigten die Autoren wie vielschichtig und komplex die Identität und das Bewusstsein für das Gruppenpotenzial in der Region sind, sowie die Bedeutung des Wertes für den Gruppenzusammenhalt. Daher liegt der Schwerpunkt der vorgestellten Untersuchungen auf drei detaillierten Forschungsproblemen: der gegenwärtigen Funktion der deutschen Minderheit, der Frage der nationalen oder regionalen Identität und der Wahrnehmung der Minderheit durch ihre Mitglieder als Wert. (Information des Verfassers)

Die Veröffentlichung wurde aus Mitteln der Stiftung der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit, des Instituts für Politikstudien der Polnischen Akademie der Wissenschaften, der Adam-Mickiewicz-Universität Posen und der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen finanziert.

Das Buch kann über die Website des Verlags HIER vorbestellt werden.

Über die Autoren:

Dr. Magdalena Lemanczyk ist Soziologin am Institut für Politische Studien der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Migrationssoziologie, Minderheitenfragen sowie qualitative Sozialforschung.

Dr. Mariusz Baranowski ist Soziologe und Philosoph an der Fakultät für Soziologie der Adam Mickiewicz-Universität in Posen, Polen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Soziologie der Politik und Wirtschaft, soziale Schichtung und soziale Wohlfahrt.

„In zwei Welten" - eine Onlineausstellung der AGDM über die deutsche Minderheit

„In zwei Welten – Deutsche Minderheiten stellen sich vor“ ist eine Wanderausstellung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) in der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN). Sie zeigt Herkunft und Traditionen sowie aktuelle Verbandstätigkeiten deutschstämmiger Volksgruppen im Ausland.

2017 bis Anfang 2020 wanderte die Ausstellung durch Deutschland, Europa und die Welt. Aktuell muß sie aufgrund der Corona-Pandemie pausieren.

Aus diesem Anlass entschied sich die AGDM auf digitale Kanäle auszuweichen. Eine Förderung des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages hat dies möglich gemacht.

Die Ausstellung präsentiert die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede der deutschen Minderheiten aus 25 Ländern und befasst sich mit wichtigen identitätsstiftenden Themen dieser. Es werden die Herkunft und Traditionen, die Vergangenheit, Gegenwart und das lebendige Vereinswesen der Minderheiten eindrücklich dargestellt.

Was noch bemerkenswert ist, können zum Inhalt der Onlineausstellung neue Artikel hinzugefügt werden!

Entdecken Sie auf dieser Seite 25 Länder in denen Deutsche leben und erfahren Sie mehr über Sprache, Religionen, Traditionen und kulturelles Erbe.

Text: AGDM
Die Ausstellung online: https://in2welten-agdm.fuen.org/

30. Jubiläum der Europakundgebung in Lubowitz!

Am Samstag, den 18.07.2020 hat die Deutsche Minderheit in Oberschlesien 30 Jahre nach der Europakundgebung in Lubowitz gefeiert. Genau vor 30 Jahren kam Otto von Habsburg, der Sohn des letzten österreichischen Kaisers zusammen mit Hartmut Koschyk und Herrn Berndt Posselt nach Oberschlesien. Zusammen mit ihnen feierten damals laut Schätzungen etwa 15000 Menschen die gemeinsam die Heilige Messe und die Europakundgebung an der Schlossruine Eichensoeffs zelebrierten. Heute hat man auch wie vor 30 Jahren die heilige Messe gefeiert. Die Kulturveranstltung fand hingegen im Eichendorffszentrum statt. Die eingeladenen Gäste konnten  Reden und Erinnerungen von Herrn Marcin Lippa - Vorsitzender der Eichendorffstiftung, Bernard Gaida - der VdG-Vorsitzende, Knut Abraham - Gesandter der Deutschen Botschaft in Warschau, Hartmut Koschyk - der frühere Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und Minderheiten Hartmut Koschyk und Berndt Posel - der Zeitzeuge vom Jahr 1990 hören können. Daraufhin folgte ein poetisches Konzert mit Werken Eichendorfss “Memento”. Die ganze Veranstaltung wurde online transmittiert.

Die Veranstaltung wurde durch den VdG und das Eichendorff-, Begegnungs- und Kulturzentrum in Lubowitz organisiert.

Die Veranstaltung wurde von den Mitteln des Auswärtigen Amtes der BRD und der Stiftung der deutsch-polnischen Zusammenarbeit finanziert.

resized000resized001resized003resized005resized006resized007resized009resized010resized011resized012resized013resized014resized015resized016

Rede vom Herrn Bernard Gaida, der VdG-Vorsitzende - KUNDGEBUNG IN LUBOWITZ, am 18.07.2020

 
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
Ich war vor 30 Jahren nicht hier. Wahrscheinlich deswegen, weil ich damals seit lediglich einigen Wochen der Vorsitzende des Stadtrats in Guttentag war. Ich war der erste deutsche Schlesier auf diesem Posten seit dem Jahr 1945. Dies beweist nur wie die Zeiten damals waren, aber vielleicht konnte ich nicht aus dem Grund nach Lubowitz kommen, weil die spontane Ankunft von Herbert Hupka nach Schlesien auch mit seinem Aufenthalt in Guttentag zusammenhing. Ich erinnere mich gut daran, dass ich die mittlerweile verstorbene polnische Bürgermeisterin der Stadt davon überzeugen musste, dass sie Ihn willkommen heißen sollte, mittels der die Menschen oftmals in der Volksrepublik Polen eingeschüchtert wurden obwohl er als Bundestagsabgeordneter fungierte. Und die Bürgermeisterin hat ihn in einer Halle voller Menschen begrüßt. Warum rede ich darüber? Aus dem Grund, dass sowohl das Treffen in Lubowitz als auch in Guttentag, dass so viele Menschen zusammengebracht und so viele Hindernisse durchbrochen hat, ein Zeichen des Enthusiasmus und der Hoffnung war, die uns damals leitete. Bedauerlicherweise erinnert mich das heutige Treffen daran, wie viel Zeit inzwischen vergangen ist. Es gibt unter uns lebenden weder Otto von Habsburg, Prälat Adalbert Kurzeja, Prediger Pater Johannes Leppich noch Hubert Hupka, jedoch ist die Hoffnung mit uns, obwohl sie wegen der deutsch-polnischen Beziehungen aber auch des europäischen Ausmaßes besorgt ist. 30 Jahre nach diesem Ereignis befindet sich Schlesien in einem vereinten Europa, die Grenze zwischen seinen Ländern hat einen symbolischen Charakter, jedoch gab es nicht genug große Veränderung des Vertrauens oder der Offenheit damit nicht nur junge Schlesier nach Deutschland auswanderten, sondern damit auch die Deutschen, insbesondere diejenigen die hier ihre Wurzeln haben, nach Schlesien zurückkehren würden. Einige Monate vor Lubowitz, standen wir in Kreisau nicht nur mit einem Banner mit der Aufschrift "Helmut du bist auch unser Kanzler", aber auch mit "Wir fordern deutsche Schulen". Die zweite Inschrift ist immer noch aktuell. Nach 30 Jahren gibt es in Polen keine einzige Schule mit Deutsch als Unterrichtssprache, aber es gibt sie in Rumänien und Dänemark. Es gibt auch polnische Schulen in Litauen, aber nur aus diesem Grund, weil sie bereits in der Sowjetunion existierten. Die europäischen Institutionen sind in dem Bereich gescheitert. Der Europarat hat das "Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten" und die "Europäische Charta für Regional- und Minderheitensprachen" verabschiedet, aber weder der Europarat noch die Europäische Union haben dafür gesorgt, die sehr guten Ausführungen durchzusetzen zu können. Es gibt keine europäische Norm oder Standard für deren Einhaltung. Alle Kompetenzen im Bereich der Minderheitenpolitik liegen in der Verantwortung der Mitgliedstaaten. Es betrifft insbesondere die Sprachencharta und somit sind immer noch die deutschen Minderheiten sowohl in Polen als auch in anderen Ländern von kultureller und sprachlicher Zerstörung bedroht. Damals dachten wir, es ist ausreichend nicht zu diskriminieren. Heute wissen wir, dass es nach Jahren der frühere Diskriminierung notwendig ist das Schulwesen, die Kulturhäuser und die deutschen Medien aufzubauen und nicht nur einen Ersatz in Form von ein paar Unterrichtsstunden oder ein paar minutenlangen Radio- und Fernsehprogrammen zu etablieren. Und genau das haben wir nach 30 Jahren. Die europäische Idee konnte in Schlesien nicht wirklich tief durchatmen.
Wir treffen uns heute im ersten Monat der deutschen Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union und nach den polnischen Präsidentschaftswahlen. In beiden Fällen ist der grundlegende Ausmaß des Problems die Spaltung, wenn das Motto der Präsidentschaft lautet: „Zusammen. Europa wieder stark machen“ und die Wahlkampagne, die dieser Spaltung in Polen vertieft hat, endet mit einem Vorsprung innerhalb des statistischen Fehlers. Deutschland muss den Brexit anordnen und in vielen Ländern, einschließlich Polen, der Euroskeptizismus über der öffentlichen Meinung dominiert. In der letzten Kampagne gab es viele Beispiele dafür und dennoch erhielt der derzeitige Präsident eine zwar geringe, aber Mehrheit an Stimmen, der häufig eine ablehnende Haltung gegenüber den Werten der Europäischen Gemeinschaft, einnimmt.
Vor 30 Jahren an vielen Orten, die für die Nachkriegsteilung Europas symbolisch waren, floss eine Stimme über ihre Einheit und Wertegemeinschaft. Von hier aus wurde ein Zeichen der Überzeugung gesendet, dass die Zukunft der Deutschen und Polen in einem Europa liegt, die auf christlichen Werten beruht. Wenn ich heute hier stehe, fehlt mir am meisten der Enthusiasmus unter den Menschen, der seit Jahren von Politikern entwendet wird, die sich mit parteipolitischen oder rein egoistischen Interessen ihrer Länder beschäftigen, ohne die Vision einer breiten europäischen Gemeinschaft zu haben. Und dann tauchen die größten Schwierigkeiten für solche Gemeinschaften wie Schlesier auf, die immer noch auf Heimatvertriebene und Heimatverbliebene unterteilt sind und die im Grunde mit dem Bewusstsein leben, ihre Heimat verlieren zu haben. Einige haben die Heimat im geografischen Sinne verloren, andere wiederum auf kultureller Ebene, und wenn endlich kein gemeinsamer europäischer Nenner, nicht nur in den Hauptstädten an den diplomatischen Tischen, sondern auch hier unten entsteht, dann verlieren wir die Hoffnung, die uns damals hier versammelt hat. Diese Hoffnung sollte von der Jugend weiter getragen werden, aber ob unsere Generation sie attraktiv gemacht hat? Die Frage muss gestellt werden.
Jedes Mal wenn ich in Lubowitz bin, wird es mir bewusst, dass ich an einem Ort bin, welcher sehr stark von der deutschen Kultur gekennzeichnet ist, da hier Joseph von Eichendorff durch die Gegend spaziert ist. Gleichzeitig werde ich mir auch dessen bewusst, dass dieses Kulturerbe die Gestalt einer Schlossruine angenommen hat. Ein paar Kilometer von hier entfernt in Slawikau (poln. Sławików) befindet sich die nächste Ruine, die mit der Familie Eichendorff verbunden ist. Ich habe zu Hause ein Album unter dem Titel „Unsichtbares Niederschlesien”, welches über 447 Schlösser und Paläste erzählt, die nach dem Jahr 1945 zerstört wurden. Viele von ihnen wurden in den letzten 30 Jahren zerstört. Dieses deutsche und europäische Kulturerbe wurde hier nicht als Eigenes oder Gemeinsames anerkannt. Es wurde kein Programm zum Schutz und Pflege von alten deutschen Friedhöfen gefunden … so wie auch keine Schulen mit der deutschen Sprache gegründet. Liegt Polen, Deutschland und Europa am Herzen die Gemeinschaft auch im Bereich des kulturellen und sprachlichen Erbes der Region d.h. die wirkliche kulturelle Vielfallt?
Vor 30 Jahren wurde während der deutsch-polnischen Gespräche in Erwägung gezogen, dass neben Kreisau/Krzyżowa auch Lubowitz /Łubowice zu einem europäischen Begegnugsort werden. Kreisau wurde dank riesigen Mitteln wieder aufgebaut und so funktioniert, aber dieser Ort, wo wir uns heute befinden, wurde vergessen. Leider weiß ich nicht warum es so geschah. Es lohnt sich dieses Thema aufzugreifen, da inzwischen der Palast der Familie Lehndorff in Masuren doch eine Unterstützung erhalten wird, um ein deutsch-polnischer Begegnugsort zu werden. Die politische Atmosphäre zeigt, dass wir weiterhin symbolische Orte brauchen die die Beziehungen zwischen Deutschen und Polen positiv gestalten können. Dabei ist die hiesige Verbindung mit dem Nachlass Eichendorffs, der von christlicher Weltvorstellung erfüllt ist, erwünscht.
Ich freue mich, dass wir heute trotz der Pandemie zwar in einen beschränkten Umfang aber doch zu dem damaligen Ereignis zurückkehren. Wir müssen hier überzeugt rausgehen und uns dessen bewusst sein, dass es nicht die Zeit zum Feiern ist aber mehr eine Zeit der Aufklärung, was aus den damaligen Hoffnungen realisiert wurde und was nach wie vor eintreten muss. Das darf nicht nur eine regionale Reflexion für Schlesier sein, aber auch für Vertreter der Staaten. Deswegen freut mich die Anwesenheit von Herrn Knut Abraham von der Deutschen Botschaft und Frau Konsulin Birgit Fisel-Rösle aus Oppeln. Die Unterstützung aus Deutschland ist für uns entscheidend vor allem in Anbetracht der Stagnation des sog. Runden Tisches und der Minderheitenpolitik in Polen. Vielen Dank dafür. Auch die Anwesenheit derjenigen, die meiner Generation den Schatz der DMi und deren Hoffnung übergeben haben, freut mich sehr. Diesen Schatz werden wir auf die Jugendlichen übertragen, die vor kurzem im BJDM einen neuen Vorstand und Herrn Oskar Zgonina zum Vorsitzenden, die Zuzanna Herud zu Stellevertrende Vorsiztende gewählt haben. Und auch wenn es manchmal an Begeisterung fehlt muss die Arbeit fortgesetzt werden. Dies erfolgt momentan mit neuer Kraft in Form von angefangenen Projekten wie Dokumentation- und Ausstellungszentrum, Deutsch AG, LernRaum oder Forschungszentrum der Deutschen Minderheit. Das erfolgt dank der Unterstützung aus Deutschland. Das ist auch gut so, aber es werden weiterhin systemhafte Änderungen in der polnischen Minderheitenpolitik, besonders Bildung, sowie in der deutsche Unterstützung der deutschen Volksgruppen, benötigt. Es werden Änderungen benötigt, die auf den europäischen Werten basieren, die hier vor 30 Jahren so stark betont wurden.
 
Bernard Gaida
VdG
Vorsitzender
 
resized017resized018resized019resized021resized022resized023resized024resized025resized027resized031resized034resized035resized036resized037resized040resized042resized044resized045resized046

 

 

Projekt sfinansowany ze środków:

unnamed 2FWPN_rgb.png

Quelle: SKGD im Oppelner Schlesien

ES STARTEN DIE ANMELDUNGEN ZUM SCHULUNGSPROGRAMM “AKADEMIA”

Das Haus der Deutsch – Polnischen Zusammenarbeit startet mit den Anmeldungen für das Schulungsprogramm akaDeMIa. Das Programm ist für junge Menschen, die in der Deutschen Minderheit  wirken und das Potenzial haben, sich stärker in Minderheitenstrukturen zu engagieren!

akaDeMIa ist die neue Schmiede für junge Führungskräfte. Das Projekt richtet sich an junge, aber erwachsene Angehörige der Deutschen Minderheit zwischen 20 und 35 Jahren.

Die einzige Voraussetzung für die Teilnehmer ist die Bereitschaft, in den Organisationen der Deutschen Minderheit und ihren DFK-Kreisen mitwirken zu wollen, sowie gute Kenntnisse der deutschen Sprache. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung der Kompetenzen von jungen Menschen, die sich sozial und politisch engagieren.

In erster Linie werden die Teilnehmer mit ihrer eigenen Person konfrontiert – mit ihrem sozialen und politischen Engagement und ihrer eigenen Identität. Darüber hinaus werden ihre persönlichen und zwischenmenschlichen Fähigkeiten entwickelt. Wir erwarten von den Teilnehmern, dass sie ihr Wissen in der Arbeit mit lokalen Gruppen einsetzen, zu Initiatoren von Veränderungen in ihren Orten werden und so zur Förderung des sozialen Engagements beitragen.

Herbst 2020 – Der Auftaktworkshop findet im Herbst 2020 statt. Es wird ein Wochenendseminar sein, das als Einführung in das für 2021 geplante Ausbildungsprogramm organisiert wird. Die Ausbildung umfasst: gegenseitiges Kennenlernen, Selbsteinschätzung, Potenzialanalyse, Definition der eigenen Erwartungen, Analyse des Problems im eigenen Umfeld.

Für 2021 sind 4 weitere Wochenendkurse (Managementfähigkeiten; die genauen Themen werden mit der Gruppe festgelegt) und ein Abschlussseminar geplant. Das Einführungsseminar wird auf Polnisch und Deutsch abgehalten.

Die Kosten der Teilnahme: 50 PLN

(Im Preis inbegriffen: Programm, Übernachtung (DBL) und Vollpension, Handzettel)

Wann findet die Akademie statt?: Tage: Fr. 17.00 Uhr – So. 15.00 Uhr – Das genaue Datum für November wird demnächst bekannt gegeben.

 

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Tel: 538 579 417

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Quelle: www.haus.pl

haus 3

  • Publiziert in Jugend

Schlesien Journal 30.06.2020

Heute besuchen wir das Heimatmuseum "Chałpka Starzików" in Bodland bei Kreuzburg. Dieses wurde vor zwei Jahren von dem Verein zur Dorferneuerung in Bodland "Bogatalanta" gründete. Dort werden Gebrauchsgegenstände der Vorfahren Bodlands gesammelt und ausgestellt. Außerdem berichten wir von dem Besuch des Bundestagsvizepräsidenten Thomas Oppermann bei der Deutschen Minderheit in Oppeln. Und in Stollarzowitz in der schlesischen Woiwodschaft hat man der Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht.

  • Publiziert in Video

Treffen des Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages Thomas Oppermann mit Vertretern der DMi in Polen!

Heute, am 24. Juni 2020 traf sich der Vizepräsident des Deutschen Bundestages Thomas Oppermann zum ersten Mal mit Vertretern der deutschen Minderheit in Polen. Das Treffen fand in der Geschäftsstelle des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Oppeln statt. Es war der erste Besuch des Vizepräsidenten in Schlesien, bei dem er großes Interesse an dem Thema der deutschen Minderheit in Polen geäußert hat.

Während des Treffens wurden folgenden Themen besprochen:

 •  Vorstellung aller Projekte (außerschulische Sprachförderung, Bildung und Forschungszentrum der deutschen Minderheit in Polen),die von der neuen Finanzierung infolge eines Beschlusses des Bundestages ermöglicht wurden.

 •  Struktur der deutschen Minderheit in Polen, u. a. Vorstellung des BJDM.

 •  Interpretation des polnischen Bildungsministeriums in Bezug auf den Deutschunterricht als Minderheitensprache und als Fremdsprache in den Grundschulen, die nicht miteinander verbunden werden dürfen. 

 •  zweisprachige Ortsschilder.

 •  Problematik der Symmetrie in der Minderheitenpolitik.

 
 
Fotos: Rudolf Urban

EbRVEq9XsAAFKXXEbRVDUnWAAEzgMO

Gedenken an die Opfer des Lagers Zgoda in Schwientochlowitz

Letztes Jahr gab es den 25 Gedenktag für die Opfer des Lagers Zgoda. Dieses Jahr stehen die Gedenkfeierlichkeiten im Zeichen des 75 Jahrestags nach dem Kriegsende und der Nachkriegstragödie der Deutschen in Polen, doch wegen der gegenwärtigen Pandemie-Situation hatten sie einen beschränkten Charakter gehabt. Am Samstag, den 13. Juni 2020 gedachte die deutsche Minderheit der Woiwodschaft Schlesien den Opfern des Lagers Zgoda in Schwientochlowitz. Die Gedenkfeier begann mit der hl. Messe in deutscher Sprache in der St. Joseph-Kirche zu Königshütte und wurde fortgesetzt am Denkmal Lagertor Zgoda. (Quelle: Deutsche im Bezirk Schlesien, Facebook)

Inhalt der Rede von Bernard Gaida, VdG-Vorsitzender, die am 13. Juni 2020 in Schwientochlowitz- Zgoda (deutsch Eintrachthütte) gehalten wurde:

Vor 75 Jahren wurde am 8. Mai 1945 der 2. Weltkrieg offiziell beendet. Aufgeweckt wurde die Idee Schwerter zu Pflugscharen zu schmieden. Man machte alle Anstrengungen, wieder friedliches Leben trotz Schmerz und Leiden zu führen, von denen Abermillionen von Menschen vieler Nationalitäten betroffen waren. Die nach dem Krieg durchgeführten Grenzverschiebungen und die vereinbarten Einflusszonen zwischen den Siegermächten, hatten jedoch nicht nur die Teilung Europas durch den Eisernen Vorhang, aber auch Vertreibungen und Umsiedlungen von Millionen Menschen aus ihrer Heimat zur Folge. Länder des deutschen Ostens: Schlesien, Pommern, Ostpreußen wurden zu West- und Nordgebieten Polens. In diesen Ländern trafen Polen, die größtenteils gezwungen waren, ehemalige polnische Ostgebiete Polens zu verlassen und der kleine Rest der deutschen Bewohner aufeinander, die durch verschiedene Entscheidungen und durch das wechselvolle Schicksal hier geblieben sind. Das war keine einfache Begegnung, weil in den ersten Jahren die Deutschen entrechtet und Schikanen ausgesetzt waren."

Heute haben uns hier geführt unsere Gedanken über den tragischen Ereignissen von vor 75 Jahren. Seit vielen Jahren besuchen wir bei uns in Schlesien die Gedenkstätten sowohl in Schwientochlowitz-Zgoda, in Myslowitz-Rosengarten, heuet in Gleiwitz und in Lamsdorf. Alles sind Nachkriegslager für Deutsche gewesen. Der Begriff der Oberschlesischen Tragödie hat sich bereits in der Öffentlichkeit Schlesiens etabliert, auch wenn auf verschiedene Weise.

Die einen haben sich daran gewöhnt das Verbrechen als kommunistisches zu deklarieren, die anderen versichern ständig, dass es war weil die Opfer Schlesier gewesen waren und nur als Deutsche angesehen wurden. Als das ein Unterschied sein könnte. Noch andere meinen, dass die einzigen Täter und Organisatoren des Verbrechens Russen gewesen seien. Fast alle aber denken über die Tragödie als eine schlesische oder gar nur den östlichen Teil Oberschlesiens umfassendes Ereignis. Als ich aber eine Ausstellung über alle 25 deutsche Minderheiten in Europa eröffnet habe, musste ich feststellen, dass das Schicksal der deutschen Bevölkerung in Mitteleuropa ähnlich war: Vertreibungen, sog. Arbeitslager, Deportationen in die UdSSR, Vergewaltigungen, Leid und Tod. So war es in Rumänien, in Ungarn, in der Tschechoslowakei und in ganz Ostdeutschland, also in Schlesien, Pommern, Ost- und Westpreußen, in Danzig, Lodsch und Posen.

Wenn wir hier an dem Denkmal der in Oberschlesien ermordeten stehen, denken wir also auch an die getöteten Sudentendeutschen, die aus Siebenbürgern deportierten, die aus Ungarn vertriebenen, die in Ermland vergewaltigten Frauen, die in Königsberg verhungerten Kinder, die Waisen aus Masuren, die in litauischen Wäldern herumirrten, die Mütter, denen man in Potulitz ihre Säuglinge weggenommen hatte. Versuchen wir hier auch das Leid der anderen, die ebenfalls Opfer der Sieger wurden, nicht zu überbieten. Denn wie soll man das Leid der einen mit dem Leid der anderen vergleichen. Das Leid der Familien der in Lagern umgekommenen mit den Familien der nach Donbas oder Sibirien deportierten. Das Leid der Waisenkinder aus Ostpreußen die den Hungertod der Mütter und Omas gesehen haben und dann ausgehungert nach Osten, über den Memel nach Litauen geflüchtet haben nur um weiter von den Gebieten unter der polnischen Verwaltung zu sein. Weil die Litauern besser zu ihn waren. Wie kann man messen den Schmerz des Verlustes der Namen, Sprache und Religion in den Jahren der Diskriminierung. Es ist unmöglich einzuschätzen wie schmerzt das Verlust des Kindes die in Potulitz zu Adoption gegeben wurden und die erfolglose jahrelange Suche der Mütter nach den verlorenen Kinder.

Denken wir daran, dass zu der Zeit, als die Welt den Frieden feierte, zwischen der Ostsee, dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer das Leid von Millionen gerade erst begonnen hat.

Heute stehen wir symbolisch an der einer von wenigen, unseren Gedenkstätten. Aber das Gedenken von uns muss breit sein, viel breiter als nur meine schlesische Heimat. Die meisten Stätten unseres Gedenkens haben keine Tafeln. Deswegen vor drei Jahren, als Deutsche und Schlesier in dem Präsidenten Palast in Warschau habe ich gesagt: „ In Polen sind auch Bürger die keine Polen sind, mit eine eigene Geschichte und andere Empfindlichkeit, mit den gleichen Pflichten aber auch Rechte“ und das wir ständig aufrufen nicht nur um bessere Bildung, Medienzugang „aber auch um Achtung gegenüber auch unseren Gedenkstätten“.

Hier, an einem von den wenigen, im Vergleich mit dem Ausmaß des Nachkriegsterrors, Gedenkstätten rufe ich auf um alle Opfer der Siegers zu gedenken, weil die sind oft in der Geschichte verschwiegen. Deswegen müssen wir rufen um die zu erinnern , die zwar das Kriegsende erleben dürfen, nicht aber den Frieden. Jedoch ich kann nicht schließen ohne zu sagen, dass das Leid keine Volkszugehörigkeit kennt und so Opfer als auch Täter, ohne die Proportionen zu vergessen, in jedem Volk waren. Unseres Christentum verlangt, dass wir für alle beten und die Gedenkstunde zum Werkzeug des Friedens und Eintracht und nicht Spaltung machen, in der wir immer mehr leben.

Gedenke wir uneingeschränkt aller Opfer von Krieg und Gewalt.

104049210 3970807406323596 945005976264785699 o

104248468 3260478927316579 6304258513632070276 n104001088 3970807506323586 8613818454373118581 o104192760 3260478940649911 590381766130955809 n

 Fotos: Anita Pendziałek

 

Diesen RSS-Feed abonnieren