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Heimat - mała Ojczyzna

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Ab 2022 erscheint die Beilage Heimat monatlich. Erhältlich wird die Beilage in der lokalen Presse:

1. Landkreis Groß Strehlitz: Strzelec Opolski
2. Landkreis Kandrzin-Cosel: Tygodnik Lokalny
3. Landkreis Oppeln: Tygodnik Ziemi Opolskiej
4. Landkreis Krappitz: Informator Gminny 

Darüber hinaus wird die zweisprachige Beilage auf unserer Website erscheinen (laden Sie die Datei unten herunter): 

Heimat 4

  • Publiziert in Medien

Unsere Heimat vor 100 Jahren

„»Der große Krieg« hatte auch das tägliche Leben unserer Vorfahren geprägt. Obwohl es keine Kriegshandlungen in den Jahren 1914-1918 im Gebiet Schlesien gab, haben die Bewohner traumatische Erfahrungen des totalen Kriegs erlebt, unabhängig davon, aus welchem sozialen Umfeld sie stammen oder welche nationale Identität sie hatten“.

Mit diesen Worten beginnt der erste Eintrag der Serie „Unsere Heimat vor 100 Jahren“, die auf der Facebook-Seite vom DFK Guttentag publiziert wird und die thematisch im historischen Kontext des Ereignisses von 1921 eingebettet ist. Seit Ende Februar erscheinen kurze Texte, begleitet von Fotografien und Presseauszügen; Materialien, so die Autoren, sollte es noch genug für lange Monate sein.

In einer der folgenden Passagen lesen wir: „Obwohl „Der große Krieg” war zu Ende. In Oberschlesien herrschte jedoch kein Frieden. Auf internationaler Ebene wurde das Problem der Staatsangehörigkeit dieser Region aufgeworfen. Der Fall der Habsburger- und Hohenzollern-Monarchie trug zur Wiedergeburt Polens bei. Auf internationalen Foren präsentierten polnische Politiker ihre Gebietsansprüche auf Schlesien. Im Reichstag forderte der Abgeordnete Wojciech Korfanty die Rückgabe des gesamten Regierungsbezirks Oppeln. Es sollte wieder Polen gehören. Die moderne oberschlesische Industrie wurde im landwirtschaftlichen, wirtschaftlich schwachen Polen dringend benötigt. Um unvorteilhafte Lösungen für Schlesien zu vermeiden, forderten einige schlesische Politiker die Gründung des oberschlesischen Staates nach schweizerischem Vorbild, in dem alle Sprachgruppen gleichberechtigt wären.“ (…)

Der Hauptautor der Texte, Paweł Mrozek, bettet die lokale Geschichte von Guttentag vor dem Hintergrund der Weltgeschichte ein – wir können daher Informationen über die wichtigsten historischen Fakten erwarten, die das Schicksal der Stadt beeinflusst haben: Militäraktionen, aufständische Kämpfe in Guttentag und in den umliegenden Dörfern. "Sobald die Aufstände vorbei sind und die neue Grenze aufgehoben ist, wird Guttentag zum kleinsten Bezirk des Reiches. Dann entwickelt sich die Stadt sehr schnell: Entstehen neue Ämter, öffentliche Gebäude und Wohnhäuser", erzählt der Autor. Die Texte sollen bis in die späten 1930er-Jahre zurückreichen.

Vielleicht wird das Endergebnis ein Album sein, das sich auf den Zeitraum 1918-1938 konzentriert und neben historischen Informationen auch Erinnerungen der Bewohner enthält. "Ich bin offen für Menschen, die Familienerinnerungsstücke haben oder Familiengeschichten teilen wollen", fügt er noch hinzu. Die Materialien, der Autor seit Jahren gesammelt hat, präsentiert er auf seinem Online-Portfolio. "Es ist schwer, über Kunst zu sprechen, ohne über universelle Geschichte zu erzählen", begründet der Kunstlehrer sein Interesse für lokale Geschichte.

Die im Text genannten Einträge können auf dem Facebook-Profil von DFK Guttentag nachverfolgt werden. Wir empfehlen, die zu besuchen.

Grenze

Je näher das Datum 20. März heranrückt, desto öfter denke ich an Grenzen. Die vergangene Woche bestärkte mich noch darin, denn auf dem Weg nach Berlin traf ich kurz nach der Grenze auf eine zu einer Spur verengte Autobahn. Die andere blockierte die Bundespolizei mit ihrer Kontrolle der Einreisenden auf die Einhaltung der Corona-Bestimmungen. Ich sah die Irritation der überraschten Autofahrer. Vor allem der jüngeren.

Mein Alter erlaubt mir die Erinnerung daran, dass man früher auf dem Weg nach Westdeutschland gleich zwei Grenzen passieren musste. Bereits einige Wochen vor Reiseantritt musste man bei der Polizeikommandantur einen Antrag auf einen Pass stellen, den man nach der Rückkehr wieder abzugeben hatte. In den 80er Jahren hatte ich drei polnische Pässe, keinen einzigen hatte ich aber zu Hause. Ich weiß, welches kostbare Gut die EU mit ihren offenen Binnengrenzen ist und welchen Schock deren Schließung, egal aus welchen Gründen, hervorruft.

Die Schlesier wurden vor 100 Jahren von ähnlichen mentalen Erschütterungen heimgesucht und haben gewiss mehrmals bereut, dass das Schicksal oder sie selbst ihnen die Grenze im Jahr 1922 beschert hat. Auf beiden Seiten haben sich viele von Politikern, Militärs, den alliierten Staaten und schließlich dem Völkerbund betrogen gefühlt. Mit der Antwort auf die Frage nach der staatlichen Zugehörigkeit Oberschlesiens hatten sie jedes Recht zu glauben, ihre Heimat würde je nach Ergebnis bei Deutschland verbleiben oder ein Teil Polens werden. Das war der Sinn der Volksabstimmung, der der Selbstbestimmung der Völker durch demokratische Entscheidungen der Mehrheit Rechnung tragen sollte. Diese Mehrheit wählte Deutschland. Sie haben nicht vermutet, dass die Ergebnisse einer Interpretation unterliegen werden und ihre Heimat durch eine Grenze geteilt wird. Sie musste in den Herzen der Menschen bluten. Bis dahin lebten sie Hunderte Jahre nebeneinander.

Nach 1922 kehrten die Alliierten nach Hause zurück, die polnischen Offiziere, die den Aufstand kommandierten, verließen Oberschlesien, polnische Soldaten und Freiwillige kehrten nach Warschau oder Lemberg zurück, wieder in ihre Häuser gingen auch die Kämpfer des Selbstschutzes aus Bayern und dem übrigen Deutschland… Nur viele Schlesier mussten ihre seit Jahrhunderten bewohnten Dörfer und Häuser verlassen und auf die andere Seite der Grenze ziehen. Wollten sie diese? Haben nicht viele Aufständische den Mai 1921 bereut? Was dachten die, die nicht am Aufstand teilgenommen haben, dessen Konsequenzen sie aber tragen mussten? 100 Jahre später denke ich an ihre Gedanken und Gewissenskonflikte.

Bernard Gaida

  • Publiziert in Blogs

Schlesien Journal 29.10.2019

Heute stellen wir bei "Schlesien Journal" den jungen Schlesier Adam Kubik vor. Seit einigen Jahren erforscht der aus Rosniontau bei Groß Strehlitz stammende Adam seine Heimat.In einem Mehrsprachigen Umfeld aufgewachsen, begleitet ihn die Geschichte seiner Heimat von Klein auf. Adam nimmt uns mit auf eine Reise durch sein Schlesien. Außerdem sprachen wir mit dem Sieger des Wettbewerbs Superstar - Arnold Kocurek.

  • Publiziert in Video

Kulturelle Ungerechtigkeit

Ich wurde von der Konrad Adenauer Stiftung nach Wiesbaden eingeladen, um dort in einem Vortrag eine Synthese zu finden zwischen den heutigen Erwartungen der Deutschen, Polen und schließlich der deutschen Minderheit in Polen an Europa. Ich gebe zu, dass es ein halsbrecherisches Thema ist, was dazu geführt hat, dass ich keine eindeutigen Schlussfolgerungen ziehen konnte. Eigentlich musste ich mich auf die Unterschiede der Erwartungen konzentrieren.

Als ich im Vortrag dann uns, die Deutschen im heutigen Schlesien, Pommern, Ermland und Masuren, thematisiert habe, musste ich zum wiederholten Mal erklären, warum nach meiner Meinung alle im Zuge der Grenzverschiebungen nach dem Krieg und der Vertreibungen ihre Heimat verloren haben. Der Unterschied besteht nämlich nur darin, dass die einen sie im territorialen Sinn verloren haben, wir dagegen, die geographisch weiterhin in der Heimat leben, sie kulturell verloren haben. Und im Grunde weiß man nicht, welcher Heimatverlust nun der schmerzhafteste ist.

Meine mehrtägige Reise über Schlesien und Tschechien nach Bayreuth zur langersehnten Aufführung von Wagners berühmtem "Tannhäuser" zeigte mir wieder einmal schmerzhaft, wie sehr wir, die Deutschen in Polen, von unserer Kultur abgeschnitten wurden. Es ist ja doch nicht nur die Sprache, sondern die gesamte Literatur, Geschichte, Kunst, die wir seit Kindertagen kennenlernen und mit jedem Schuljahr vertiefen sollten. Dagegen erfuhren wir auf unserem Bildungsweg fast nur fremde Muster, eine Geschichte, die mit unserer Heimat nichts zu tun hat. Und wenn wir nun historische Orte besuchen, ertappen wir uns dabei, dass uns die Geschichte des Dreißigjährigen Krieges völlig fremd ist und dass wir nicht wissen, dass jeder böhmische König Kurfürst gewesen ist, der den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation mitgewählt hatte. Kinder in Schlesien lernen dagegen über den Aufstand Chmielnickis in der Ukraine oder die Schwedische Flut, die nicht einmal ansatzweise an Schlesien heran kam.

Wenn einige von uns, die sich ihrer Herkunft bewusst sind, im Erwachsenenalter die Mühen auf sich nehmen, ihre Kultur kennenzulernen, müssen sie große Lücken schließen. Es ist aber gut, wenn wir diese Ungerechtigkeit überhaupt verstehen, denn das ist die Bedingung für die Mühen um die eigene Identität. In diesem Zusammenhang freute mich ein Kommentar unter meinem Facebook-Eintrag, dass das Leben nicht ausreicht, um die Tiefe des eigenen Kulturerbes zu ergründen. Der Kommentator schrieb, das sei geschehen, weil uns die Jahre zwischen 1945 und 1989 genommen wurden. Doch auch nach der politischen Wende konnte man diese Lücken nur durch eigene Initiative und viel Kraft überwinden. Unsere Identität bleibt wirklich weiterhin in unseren Händen und nicht in den schulischen Lehrprogrammen, die ihr leider nur wenig dienen.

  • Publiziert in Blogs

Heute in der Heimat – 22. März

Themen aus der heutigen Beilege zu Nowa Trybuna Opolska.

Dieser Tisch versammelt Geschäftsleute – Am Mittwoch haben sich im Businesszentrum der Stiftung für Entwicklung Schlesiens Vertreter von mehr als einhundert Firmen getroffen. Zum Wirtschaftsstammtisch lud das Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Oppeln und das Oppelner Zentrum für Wirtschaftsentwicklung ein.

  • Publiziert in Medien
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