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Kolumne 07.12.2012 - No Pasaran!

Die Adventszeit spielt im Jahr eine besondere Rolle. Sie ist die Zeit, die uns auf das neue vorbereitet und weil sie jedes Jahr wieder kommt ist ihre Stimmung nicht selbstverständlich. Deswegen hat alles was Stimmung herstellen kann seit Jahrhunderten die Tradition geprägt. In unseren Häusern nimmt die zentrale Stelle der Adventskranz ein und die Kinder messen die Wartezeit auf das Kommen des Christkindes mit den Schachteln des Adventskalenders. Die Exerzitien in den Kirchen, die Weihnachtsmärkte, die  Adventslieder – alles soll den Menschen dienen um sich auf das wichtigste im christlichen Sinne zu konzentrieren. Die Welt ändert sich, man versucht mehr Frieden, mehr Ruhe, mehr Verständnis in der Gesellschaft zu stiften. Leider gleichzeitig im so sagt man sehr christlichen Polen steigen die feindlichen Tendenzen. Zum Hauptthema der Politik ist die Hasssprache und Xenophobie geworden. In Oppeln bereitet sich PiS zum Kampf gegen die Rechte der deutschen Minderheit vor was am Samstag die höchste Instanz der Partei nämlich den Vorsitzenden Kaczynski nach Oppeln führt. In Warschau als Zeichen der weiteren Spaltung der Gesellschaft organisiert PiS einen Marsch. Schockierend ist, dass die immer mehr radikale Partei dazu sich das größte Symbol der neuesten Geschichte Polens aneignet, nämlich den 13. Dezember. Das erregt einen Protest meinerseits besonders deswegen, dass damals am 13.12.1981 war ich in einem Streik der Studenten in Posen engagiert, ein paar Tage später war ich in Gleiwitz kurz durch ZOMO festgehalten und nur dank der Intervention der Kirche wieder frei gelassen. Nur damals war der Feind ein totalitäres System, welches gegen die gesamte Gesellschaft um Macht kämpfte, wir hingegen träumten über eine christliche Welt mit friedenstiftenden Adventszeiten. Diesmal hat sich PiS das demokratische System, mit den Freiheiten der Bürger, mit der Toleranz und Rechten der Minderheiten sich zum Gegner gemacht.  No pasaran!

Letzte Änderung am Mittwoch, 08 Februar 2017 22:42