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Kolumne 19.04.2013 - Solidarisch aber nicht blind

Solidarität bezeichnet  ein Gefühl  zusammen zu gehören. Dies äußert sich in gegenseitiger Hilfe und dem Eintreten für einander. Solidarität kann sich von einer familiären Kleingruppe bis zu Staaten und Staatsgemeinschaften erstrecken. Jede Gemeinschaft braucht so ein Gefühl um zu überleben. Der Dichter John Donne schrieb: „ Niemand ist eine Insel ganz für sich allein. Jedermann ist ein Stück des Kontinents, ein Teil des festen Landes. Wäscht das Meer eine Scholle fort, wird ganz Europa ärmer…“.  Auch die EU ist eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig helfen soll. Dieser Gedanke wird für einen Europäer seit Jahren schon zur Gewohnheit jedoch die Krisenjahre verlangen nicht nur Denken sondern auch Handeln. Gehandelt wurde nicht nur in Fall Portugal oder Griechenland. Jetzt steht auf der Tagesordnung Zypern und in diesem Zusammenhang wird der Begriff Solidarität öfters verwendet. Es ist jedoch kein Wunder, dass die Gemeinschaftsgefühle schrumpfen wenn die EZB zeigt, dass die Deutschen nicht unbedingt den Armen helfen. Letztendlich hat sich ergeben, dass die Zyprer gleich nach Luxemburg durchschnittlich die reichsten Bürger Europas sind. Das Netto-Vermögen ist in Zypern über fünfmal höher als in Deutschland. Auch die Griechen oder Italiener sind reicher als man vermuten kann. Nur 44% der Deutschen verfügen über ein Wohneigentum in Vergleich zu 76% Zyprern und 72% Griechen. Auf diesem Hintergrund zeigt das Buch  "So sieht uns die Welt" die besonders ungerechte Meinung über die Deutschen im Ausland. Zu dominant, zu belehrend, gefühllos und egozentrisch! Nicht besonders hilfreich sind die Worte der USA Korrespondentin der ARD Hanni Hüsch: "Wir sind geachtet, aber nicht geliebt“. Dadurch scheint Europa eine Gemeinschaft der Interessen aber immer noch keine Gemeinschaft der Menschen zu sein, wenn dem Helfer Egoismus vorgeworfen wird. Helfen soll man wo Not herrscht. Hilfe soll geschätzt werden.

Letzte Änderung am Mittwoch, 08 Februar 2017 22:44