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Gedenken an Dieter Przewdzing

Heute sind sieben Jahre seit dem tragischen Tod von Dieter Przewdzing, dem langjährigen Bürgermeister von Deschowitz * aus dem Kreise der deutschen Minderheit, vergangen. Auch nach so vielen Jahren ist seine Erinnerung noch lebendig.

Im Bekanntenkreis wurde er als ein Freund von Menschen bezeichnet. Er definierte sich gleichzeitig als Schlesier und Deutscher, und Bürgermeister war er für alle, unabhängig von der Herkunft.

„Besonders für uns, die wir ihn gut kannten, ist es nicht leicht, sich zu verabschieden. Ich erinnere mich an die zusammen verbrachten Momente. Wir waren durch die soziale Tätigkeit und die Tätigkeit in der lokalen Selbstverwaltung verbunden, bei denen er sich immer vom Wohl der Einwohner leiten ließ. Was er tat, beanspruchte ihn vollständig. Menschen, die Hilfe brauchten, waren ihm nicht gleichgültig, er musste immer reagieren, aber dann vergaß er seine eigenen Bedürfnisse“, sagte der damalige Vorsitzende des SKGD Oppeln, Norbert Rasch, während der Beerdigung.

Dieter Przewdzing sprach sich offen gegen die Zentralisierung der Wirtschaft aus, die kleinere Gemeinden schwächte und setzte sich gleichzeitig für eine Stärkung der Rolle der Kommunalverwaltungen ein. Als seine Gemeinde Steuern von der Kokerei verlor, deren formeller Sitz nach Warschau verlegt wurde, forderte er die wirtschaftliche Autonomie Schlesiens. Solche Aussagen stießen auf heftige Kritik. Einige Monate vor dem Tod von Dieter Przewdzing organisierten Gegner des Bürgermeisters aus dem Kreise der PiS und des Kreises der Gazeta Polska vor dem Büro in Deschowitz einen Streikposten, in dem sie einen Rücktritt von Przewdzing forderten.

Umso mehr verursachte sein plötzlicher Tod Angst und Besorgnis bei der deutschen Minderheit. Obwohl es auch nicht ausgeschlossen ist, dass das Motiv Raub war. Als höchstes Organ der deutschen Minderheit forderte VdG eine besondere Überwachung der Untersuchungen und protestierte auch zweimal gegen ihre Aufhebung, womit diese verlängert wurden. "Meine Ansprachen auf verschiedenen Ebenen der Staatsanwaltschaft waren dadurch gerechtfertigt, dass mit der bekannten Beteiligung von Dieter Przewdzing am Leben der deutschen Minderheit, mit der offenen Bekennung zur deutschen Staatsangehörigkeit und gleichzeitig mit der Forderung, die regionale wirtschaftliche Autonomie nicht nur für Schlesien, sondern in ganz Polen, wird das Fehlen einer Erklärung für diesen Fall auf seine politischen Quellen hinweisen" − erklärt der Vorsitzende der VdG, Bernard Gaida. Trotz dieser Maßnahmen sind jedoch bis heute weder die Motive noch der Täter bekannt.

Bernard Gaida erinnert sich: „Zwei Wochen vor seinem Tod habe ich ihn auf seiner Ranch besucht, wir haben über Politik und... Fische gesprochen. Er verabschiedete sich wie immer von mir und sagte: »Mein Freund...«. Mein Freund, ruhe in Frieden. Ruhe in Frieden, Dieter."

 

*Dieter Przewdzing war fast 40 Jahre im Amt: Er begann 1975 als Sekretär. Seit 1990 wurde er regelmäßig zum Bürgermeister gewählt. In dieser Funktion blieb er bis zu seinem Tod. Er zog Investoren in die Gemeinde Deschowitz, wodurch er dort in den 90er Jahren die Arbeitslosigkeit praktisch beseitigen konnte. Am 18. Februar 2014 wurde er in seinem Haus in Krempa ermordet. Aufgrund der Nichtidentifizierung des Täters wurde die Untersuchung eingestellt.

Zur Erinnerung an Dieter Przewdzing empfehlen wir auch den Artikel im Wochenblatt.pl.

Letzte Änderung am Donnerstag, 18 Februar 2021 13:33