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#Duzählst - Wie ist deine Geschichte?

Im Jahr, wenn die Volkszählung durchgeführt wird, hat Verband deutscher Sozial-Kulturellen Gesellschaften in Polen eine Kampagne gestartet, die die Mitglieder der deutschen Minderheit und den Personen, die einen Bezug zur deutschen Kultur und Identität haben, dazu ermuntern sollte, sich zur deutschen Herkunft und Sprache zu bekennen. Die Kampagne ist an diejenigen gerichtet, die Schwierigkeiten oder Hemmungen damit haben, sich zur deutschen Nationalität zu bekennen.

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Somit haben wir auf einer speziell dazu erstellten Facebook-Seite Volkszählung 2021 / NSP 2021 nicht nur allgemeine Informationen zur Volkszählung gestellt, sondern auch Kurzfilme mit Aussagen von verschiedenen Personen uas dem Kreise der deutschen Minderheit. Die ersten Kurzfilme sind schon erschienen. 

Piotr Kowalski, Rechtsberater aus Posen, gibt zu: "Meine Großmutter war Deutsche (...) Deutschsein war bei uns zu Hause immer anwesend; ich fühle mich als Deutscher":

"Ich als Geistlicher will auch alles für alle sein, aber mich von meinen Wurzeln nicht abschneiden, deswegen werde ich bei der Volkszählung Deutsch als Nationalität angeben" sagt Diakon Marek Dziony, Leiter der Joseph-von-Eichendorff-Bibliothek in Oppeln:

Lesen Sie auch Ausschnitte aus dem Interview mit Piotr Kowalski, der für Wochenblatt.pl (Nr. 7/2021) auf ein Paar Fragen geantwortet hat:

Und mit einer recht einfachen Frage zu beginnen: Bitte erzählen Sie uns ein wenig über sich selbst.

Ich bin in der Lausitz geboren und komme sozusagen aus einer gemischten Familie. Die Eltern meiner Mutter kommen aus dem Osten und väterlicherseits bin ich deutscher Abstammung. Meine Großmutter wurde in Deutschland geboren und kam nach Großpolen, wo sie bis 1945 lebte. Dann lernte sie meinen Großvater mit dem polnischen Nachnamen Kowalski kennen und gemeinsam gingen sie in die westlichen Gebiete, die damals "Wiedergewonnenen Gebiete" hießen. (...) Ich fühle mich einfach deutsch und das ist mir sehr wichtig. Ich fühle mich deutsch aus historischen Gründen, aus familiären Gründen und weil dieses Deutschsein bei uns zu Hause immer präsent war. Auch weil wir immer viele Gäste aus Deutschland zu Hause hatten, darunter nicht nur Verwandte, sondern auch Freunde der Familie, die uns in den schwierigen kommunistischen Zeiten unterstützt haben, wenngleich ich mich an diese Jahre als Kind weniger erinnere. (...)

Sie sprechen offen und stolz über Ihr Deutschsein, aber Sie leben und arbeiten in einem mehrheitlich polnischen Umfeld, ohne großen Minderheitenhintergrund, wie es z. B. in der Region Oppeln der Fall ist. Spüren Sie keinerlei angst vor einem solch klaren nationalen Bekenntnis?

Wieso denn das? Nein, ich spüre keine Angst. Wir sind ganz einfach nur anders. Polen ist heute wie jedes andere Land in Europa so durchmischt, dass es schwer zu sagen ist, wer woher kommt. Aber wenn ich mich als Angehöriger der einen oder anderen Nationalität fühle und ich mir das auch beweisen kann, warum sollte ich dann nicht stolz darauf sein?

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Wir empfehlen unsere Medien, mit deren Hilfe wir Informationen zur Volkszählung publizieren: 
unsere Internetseite (Reiter: Volkszählung 2021)
unser Facebook-Funpage
Volkszählung 2021 / NSP 2021 - eine der Volkszählung gewidmete Facebook-Seite 
sowie unser Wochenblatt.pl

Letzte Änderung am Freitag, 05 März 2021 16:36