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Seligsprechung

Paschalis Jahn, Melusja Rybka, Edelburgis Kubitzki, Adela Schramm, Acutina Goldberg, Adelheidis Töpfer, Felicitas Ellmerer, Sabina Thienel, Rosaria Schilling, Sapientia Heymann – sind deutsche Schwestern von der Heiligen Elisabeth, meist einheimische, aus Schlesien, die durch sowjetische Soldaten aus der 1. Ukrainischen Front der Roten Armee, die unser Heimatland "befreiten", den Märtyrertod erlitten. Sie sind die Märtyrerinnen des Jahres 1945. Gequält, vergewaltigt und gedemütigt. Eine von ihnen wurde viele Male von 30 Soldaten der Roten Armee vergewaltigt. Sie wurden erschossen, als sie unter dramatischen Umständen andere oder ihre eigene Reinheit verteidigten. Ihre Seligsprechung findet am 11. Juni im Breslauer Dom statt.

Es sind zehn, was angesichts von Zehntausenden von Vergewaltigungen ein Tropfen auf den heißen Stein ist, aber die jahrelange Verschleierung der Wahrheit über die „Befreier“ und die Vertreibung der Deutschen aus Schlesien hat die Zeugen zerstreut und die Beweise vernichtet. Nur wir, die Einheimischen, wissen aus lokalen Berichten, dass die Sowjets in jeder eroberten Ortschaft mordeten und vergewaltigten. Für die polnische Verwaltung, die gemäß des Potsdamer Abkommens die Verwaltung des deutschen Ostens übernahm, spielte der Schaden für die deutsche Bevölkerung und sogar für geweihte Personen keine Rolle. Polnische Bürgermeister gequälter schlesischer Städte errichteten ihnen eifrig Denkmäler und Primas Hlond und andere Bischöfe vertrieben deutsche Geistliche, verboten den Gebrauch des Deutschen in Kirchen und entfernten es aus allen Inschriften. Millionen von Vertriebenen und Ausgesiedelten haben dieses Trauma mitgenommen und eine Handvoll der Verbliebenen ringt noch immer darum, die Erinnerung an die Verbrechen von damals, nicht nur die der Sowjets, wiederherzustellen. Ich schreibe „Sowjets“, um daran zu erinnern, dass die Rote Armee nicht nur aus Russen bestand, sondern aus allen Völkern der UdSSR. Viele unserer Vorfahren erinnern sich an ihre asiatischen Züge, aber es gab auch Georgier, Ukrainer und Weißrussen unter ihnen.

Die Seligsprechung im Juni beendet den Prozess, der 2011 begonnen hat und es ist wahrscheinlich Gottes Wille, dass sie stattfinden wird, nachdem die Armee der Russischen Föderation, die sich wieder als „Befreier“ betrachtet, in die Ukraine einmarschiert ist. Wie damals kämpfen die Soldaten dieser Armee, meist Russen, nicht nur gegen die ukrainische Armee, sondern ermorden und quälen auch Einwohner in eroberten Städten und Dörfern, vergewaltigen Frauen, schonen ihre Kinder nicht und zerstören bewusst alle Besitztümer. Die Entartung, mit der sie in die Ukraine einmarschierten, schockierte die Welt und obwohl es stimmt, dass einige Staaten, die die Russen heute verurteilen, die verschiedenen Verbrechen ihrer eigenen Armeen vergessen zu haben scheinen, ändert dies heute nichts.

Es ist also gut, dass diese Nonnen zu dieser Zeit selig gesprochen werden. Bringen wir symbolisch die in der Ukraine ermordeten Kinder mit ihren Müttern, vergewaltigte und misshandelte ukrainische Frauen, die verzweifelten Eltern der gefallenen Soldaten, ebenso zu diesem Altar. Seien wir am 11. Juni in Breslau, beten wir für das Ende des Krieges und besinnen uns, dass neben Maria Merkert und Gerhard Hischfelder weitere Deutsche aus Schlesien in die Gemeinschaft der Seligen der katholischen Kirche aufgenommen werden.

Bernard Gaida

  • Publiziert in Blogs

„Breslau rezitiert“ - Literarisches Reiseführer Breslau (Online-Lesung)

Die Autorin Roswitha Schieb nimmt uns im Literarischen Reiseführer Breslau mit auf sieben Spaziergänge durch die Stadt, die die Wirkungsstätte bedeutender Schriftstellerinnen und Schriftsteller war und ist. Anlässlich des Erscheinens der dritten, überarbeiteten und aktualisierten Auflage des Buches lädt das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), die Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft Breslau, die Universität Wrocław/Breslau und das Deutsche Kulturforum östliches Europa zu einer Lesung sowie zu einer Präsentation des Projekts „Breslau rezitiert“ ein. Dabei werden Texte aus dem Buch, verfasst von ehemaligen Studierenden der fast 300 Jahre alten Universität, von aktuellen Studierenden an den noch existierenden Originalschauplätzen rezitiert. In Videoaufnahmen entsteht so ein Bild, das Vergangenheit und Gegenwart verbindet. 

Moderation: Prof. Dr. Monika Wolting (Universität Breslau) 
Wann? 02.02.2022, 17:00 Uhr 
Wo? Online über Zoom https://bit.ly/breslau_rezitiert
Meeting-ID: 854 8066 9770 / Kenncode: 146677 

Breslau rezitiert Poster leicht

Quelle: ntks.pl

"Stroke Unit/Besuch in Breslau" - ein neues Buch mit Bezug auf Schlesien

Das neue Buch von Harald Gesterkamp heißt „Stroke Unit/Besuch in Breslau“ und enthält zwei Erzählungen. Die zweite spielt, wie der Titel verrät, in Breslau. In ihr besucht ein Mann aus touristischem Interesse das heute polnische Breslau und gerät plötzlich mitten in seine eigene Familiengeschichte. Sein Großvater war nämlich in den 30er Jahren Richter am Landgericht der schlesischen Großstadt. Am 11. März 1933 stürmte die SA das Gerichtsgebäude, um die jüdischen Juristen vom Dienst zu entfernen. Die Mehrheit der Richter war allerdings damit nicht einverstanden und beschloss, alle Prozesse abzusagen und die Justiz zu blockieren. Stilistisch wechselt die Ich-Perspektive in dem Text mehrfach vom Enkel zum Großvater und zurück, was eine eindringliche Nähe zum Geschehen erzeugt.

Vor einigen Jahren hat der Autor bereits den Roman „Humboldtstraße Zwei“ veröffentlicht (wir haben HIER davon berichtet), der ebenfalls zu großen Teilen in Schlesien spielt - in Jauer und auch in Breslau.

Das Buch kann man online direkt im Verlag bestellellen.

Harald Gesterkamp: Stroke Unit/Besuch in Breslau. Zwei Erzählungen.
Verlag Tredition, 76 Seiten, 10 Euro
ISBN: 978-3-347-40291-1

Einladung zu den Tagungen „100 Jahre Bauhaus”

Am 13. November um 13.00 Uhr an der Technischen Universität in Breslau, ul. Wybrzeże Wyspiańskiego 40, Gebäude H-14, sowie am 26. November 2019 um 13.00 Uhr an der Schlesischen Technischen Universität in Gleiwitz, Institut für Architektur, ul. Strzody 10, Gebäude X beginnen unsere zwei Tagungen „100 Jahre Bauhaus”.
Es wird bestimmt sehr interessant sein und wir hoffen, Sie bei uns begrüßen zu dürfen. Bitte lassen Sie uns wissen, ob Sie teilnehmen, dies erleichtert uns die organisatorischen Vorbereitungen.
Zu allen Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Wir laden Sie ganz herzlich ein!

       

Hier können Sie sich mit den Programmen bekannt machen:

Breslau – 13.11.2019:

13.00 - Eröffnung und Begrüßung          

13.15 - Chistopher Schmidt Münzberg - "Bauhaus - Der Urknall der klassischen Moderne. Die wichtigste Akademie im Bereich der Architektur, der Kunst und des Designs im 20. Jahrhundert. Ein Überblick."

14.15 - Dr. Jadwiga Urbanik - "Breslau und der Bauhaus"            

15.15 - Kaffeepause

16.00 - Dr. Henryk Mercik - "Einfluss des Bauhauses im Industrieteil Oberschlesiens"

17.00 - Konzert Take Style

17.30 - Diskussion und Schlussworte

Gleiwitz – 26.11.2019:

13.00 - Eröffnung und Begrüßung

13.15 - Chistopher Schmidt Münzberg - "Bauhaus - Der Urknall der klassischen Moderne. Die wichtigste Akademie im Bereich der Architektur, der Kunst und des Designs im 20. Jahrhundert. Ein Überblick."

14.15 - Dr. Henryk Mercik - "Einfluss des Bauhauses im Industrieteil des Oberschlesien"

15.15 - Kaffeepause

16.00 - Andrzej Hamada - "Bauhaus in Oppeln"

17.00 - Konzert Aneta Lissy-Kluczny

17.45 - Diskussion und Schlussworte

Bauhaus plakat pl niem2

der Verleihung des Verdienstkreuz am Bände des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Herrn Jan Lenort und Herrn Richard Urban

Am heutigen Tag nahmen Vertreter des Verbandes deutscher Gesellschaften an der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Herrn Jan Lenort und Herrn Richard Urban, teil. Herr Urban ist Aktivist und ehrenamtlich tätig, setzt sich aktiv für die Arbeit der deutschen Minderheit ein. Zudem ist Herr Lenort Mitgründer einer Organisation der deutschen Minderheit und ein langjähriger Mitarbeiter von Herrn Johann Kroll.
Das Verdienstkreuz überreichte Generalkonsul Hans Jörg Neumann.
Wir gratulieren ganz herzlich!

Urkunde von Herrn Lenort 1Urkunde von Herrn Urban 11

Tagung: Europäische Kulturbeziehungen im Weimarer Dreieck

Breslau/Wrocław, 17.-19. September 2019

Vom 17. bis 19. September 2019 veranstalten das BKGE, das Institut für Germanistik der Universität Breslau/Wrocław (Lehrstuhl für Kultur der deutschsprachigen Länder und Schlesiens), die Pädagogische Hochschule Freiburg und die Universität Paul Valéry Montpellier 3 (Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques) eine Tagung unter dem Titel Europäische Kulturbeziehungen im Weimarer Dreieck.

Das Weimarer Dreieck wurde im Jahr 1991 als deutsch-französisch-polnisches Gesprächsforum ins Leben gerufen. Die anfängliche Dynamik dieses Projekts hat in neuerer Zeit abgenommen, so dass dessen Potential in den mental maps der Europäer nur wenig präsent ist. Gerade Polen definiert seine europäischen Prioritäten derzeit stark über die Zugehörigkeit zur Visegrád-Gruppe.
Der gegenwärtige, von politisch wie kulturgeschichtlich europaskeptischen Haltungen mitgeprägte Europadiskurs macht die Suche nach Erneuerungsimpulsen, insbesondere durch Intensivierung des deutsch-französisch-polnischen Austauschs, zu einer Herausforderung.
Dabei hat die identitätsstiftende Rolle der Kultur besondere Relevanz. Während die historischen und kulturellen deutsch-französischen, deutsch-polnischen und polnisch-französischen Wechselbeziehungen und Vernetzungen in den letzten Jahrzehnten jeweils bilateral intensiv erforscht wurden, hat die Wissenschaft das Potential des trilateralen Dialogs bisher noch nicht ausgeschöpft. Die Tagung Europäische Kulturbeziehungen im Weimarer Dreieck soll die kulturellen und historischen Verflechtungen der drei Länder herausarbeiten und deren Bedeutung im Geist des Weimarer Dreiecks verdeutlichen.

Ort:
Institut für Germanistik der Universität Wrocław
pl. Nankiera 15 b, 50-140 Wrocław/Polen

Eintritt frei
Um Anmeldung wird gebeten (https://www.bkge.de/2019-konferenz-weimar)

Das vollständige Programm finden Sie im Anhang:

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