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Jahr 1921 in Oberschlesien – Überblick der Veranstaltungen und Publikationen

Für das Jahr 2021 fällt der hundertste Jahrestag des Plebiszits in Oberschlesien. An die Ereignisse erinnern Debatten, Ausstellungen, Dokumentationen und Publikationen:

VERANSTALTUNGEN

  • Sonderausstellung
    Veranstalter: Oberschlesischen Museums in Ratingen
    Termin: 20. März-31. Dezember 2021

Am 20. März 2021 wurde im Sitz des Oberschlesischen Museums in Ratingen eine Sonderausstellung über schlesische Aufstände eröffnet. Die Eröffnung der Ausstellung fand in Online-Form statt – eine Aufzeichnung der Vernissage ist HIER auf der Website des Museums verfügbar. Begleitet wird die Ausstellung von einem Katalog und einer internationalen Konferenz.

  • Podiumsdiskussion
    Veranstalter: VdG
    Termin: 21. März 2021 (Videobericht verfügbar)

Am 21. März 2021 fand im Sitz des VdG in Oppeln eine Podiumsdiskussion mit Experten statt, in der die Ursprünge und Auswirkungen der Volksabstimmung diskutiert wurden. Prof. Ryszard Kaczmarek, der Regionalist Dawid Smolorz, die BJDM-Mitgliederin und Studentin Monika Mikołajczyk sowie Vorsitzender des VdG, Bernard Gaida, diskutierten über die vergangenen Ereignisse. Bericht aus der Diskussion HIER. Die Aufnahme der Diskussion in deutscher Sprache erschien auf der Facebook-Seite des Wochenblatt.pl:

  • Ofizielle Gedenkfeierlichkeiten zum 3. Schlesischen Aufstand auf dem St. Annaberg

Am 2. Mai 2021 fand auf dem St. Annaberg am Denkmal des Schlesischen Aufstandisches die offizielle Gedenkfeier zum dritten schlesischen Aufstand statt. Kurz davor gedachten auf einem nahegelegenen Pfarrfriedhof Vertreter der deutschen Minderheit der Opfer beider Seiten des Konflikts. Bericht von den Feierlichkeiten HIER.

  • Wettbewerb "Vor 100 Jahren in Schlesien"
    Veranstalter: Forschungszentrum der Deutscher Minderheit
    Bis wann: bis zum 20. Oktober 2021

Forschungszentrum der DMi lädt zu einem Wettbewerb für das interessanteste Erinnerungsstück an die Volksabstimmung und ihre Folgen ein. Der Wettbewerb soll die Suche nach Fotos und Dokumenten im Zusammenhang mit Vorfahren fördern, die in der Zwischenkriegszeit in Oberschlesien lebten. Der Wettbewerb läuft bis zum 20. Oktober. Bekanntgabe der Ergebnisse: spätestens am 15. November. Mehr Informationen HIER.

konkurs Forschungszentrum

  • Podium Silesia. Korfanty vs. Ulitzka – aus Liebe zu Oberschlesien. Online-Diskussion
    Veranstalter: Stiftung Haus Oberschlesien
    Termin: 21. April 2021 um 18:30 Uhr (Videobericht verfügbar)

Im Zuge des Abstimmungskampfes rückten vor allem zwei Oberschlesier in den Vordergrund, die in besonderer Weise die vielschichtige oberschlesische Identität und Seele verkörperten: Prälat Carl Ulitzka und Wojciech Korfanty. Während Ulitzka in Deutschland weitgehend in Vergessenheit geraten ist, wird an Korfanty in Polen in diesen Tagen als Patrioten erinnert, ohne dessen Einsatz ein Teil Oberschlesiens nicht polnisch geworden wäre. Im Rahmen des bekannten Formats „Podium Silesia“, das vom Kulturreferenten für Oberschlesien am Oberschlesischen Landesmuseum veranstaltet wurde, diskutierten ausgewiesene Oberschlesienexperten digital über die beiden Persönlichkeiten: Dr. Guido Hitze und Dr. Mirosław Węcki. Wir empfehlen, sich mit dem Inhalt der Diskussion bekannt zu machen (Video unten). Einen Bericht dazu kann man HIER lesen. 

  • “Polen oder Deutschland? Oberschlesien am Scheideweg“ - Führung online
    Termin: Freitag, 21. Mai 2021, um 15:00 Uhr
    Veranstalter: Oberschlesisches Landesmuseum Ratingen

Bei der ersten Online-Führung an diesem Freitag, 21.05.2021, durch die aktuelle Sonderausstellung “Polen oder Deutschland? Oberschlesien am Scheideweg“ wird sich der Kulturreferent für Oberschlesien Dr. David Skrabania mit dem historischen Ereignis der Volksabstimmung vor 100 Jahren befassen.

Weitere Termine:

Freitag, 4. Juni 2021, 15 Uhr
"Wendepunkte der oberschlesischen Geschichte"
Dr. Frank Mäuer

Freitag, 18. Juni 2021, 15 Uhr
"Oberschlesisches Kulturgut"
Katharina Gucia-Klassen

Mehr Informationen HIER.

Foto: Online-Führungen neu im Programm des Oberschlesischen Landesmuseums (OSLM) / Oprowadzania online na wystawie w Muzeum Górnośląskim. Foto: OSLM

Am 5. Juli 2021 wurde in der Basilika auf dem St. Annaberg eine feierliche Messe zum Gedenken an die Opfer und die Beendigung der Ereignisse des Jahres 1921 gehalten.

Nach der Messe wurde im Pilgerheim die Ausstellung des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit geöffnet und der Film des Oberschlesischen Museums Ratingen "Ein europäischer Konflikt. Der Abstimmungskampf um Oberschlesien 1921" vorgestellt. Ein Fotobericht HIER

Gedenken an die Opfer 1921 / Upamiętnienie ofiar 1921

Die international besetzte wissenschaftliche Tagung zum Plebiszit in Oberschlesien begleitet die Sonderausstellung "Polen oder Deutschland? Oberschleisen auf dem Scheideweg" und wird auch online zu folgen. Mehr Informationen demnächst. 

  • Podium Silesia. Zwischen Berlin, Rom und Kattowitz. Die deutschen Katholiken in Polnisch-Oberschlesien 1922–1939. Vortrag online. 
    Veranstalter: Stiftung Haus Oberschlesien 
    Termin: 1 September 2021, 18:30 Uhr

Stiftung Haus Oberschlesien lädt zu einem Vortrag von Sebastian Rosenbaum ein: Zwischen Berlin, Rom und Kattowitz. Die deutschen Katholiken in Polnisch-Oberschlesien 1922–1939. Mehr Informationen kommt bald auf der Internetseite Stiftung Haus Oberschlesien. Es ist die Begleitveranstaltung zur Ausstelung: "Polen oder Deutschland? Oberschlesien am Scheideweg".

  • Schlesienseminar
    Veranstalter: Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit
    Termin: 26.-29. Oktober 2021

Diesjähriges Schlesienseminar, organisiert vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit, widmet sich auch diesem Thema. Das Seminar findet vom 26. bis zum 29. Oktober 2021 statt. Der erste Tag des Seminars findet auf dem Schloss Groß Stein statt, die restlichen Tage online. Mehr Informationen demnächst auf der Internetseite und auf dem Facebook-Profil des HDPZ.

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PUBLIKATIONEN

  • Buch "Die schlesischen Aufstände 1919-1920-1921". Ein unbekannter deutsch-polnischer Krieg 

Bereits 2019, zum Jahr der Schlesischen Aufstände erklärt, wurde eine Publikation von Prof. Ryszard Kaczmarek veröffentlicht, die die Entstehung, den Verlauf und die Auswirkungen der Schlesischen Aufstände analysierte. In der Einleitung schreibt der Autor: "Die schlesischen Aufstände waren eine der Manifestationen eines politischen Konflikts, der viel weiter gefasst war als nur ein regionaler. Es beruhte auf einem Streit über die Grenzen zweier Nationalstaaten nach dem Ersten Weltkrieg, und die Kämpfe in Oberschlesien waren Teil des unsäglichen polnisch-deutschen Krieges". Das Buch ist HIER in der Buchhandlung des Hauses der deutsch-polnischen Zusammenarbeit erhältlich.

Powstania Slaskie HDPZ

  • Sonderbriefmarke

Um im Vorfeld schon auf das historische Datum aufmerksam zu machen, hat sich die Stiftung Haus Oberschlesien eine Aktion einfallen lassen. Und zwar wurde von dem Mitarbeiter Leonhard Wons eigens eine Sonderbriefmarke entworfen. Es ist eine „Briefmarke individuell“ der Deutschen Post AG, insofern kann sie als offizielles Postwertzeichen für die Frankierung von Briefen genutzt werden. Für einige Leute mag die Briefmarke durchaus auch als Sammlungs- oder Erinnerungsstück interessant sein. Neben den klassischen 20er Bögen mit 80er Briefmarken wird es auch Geschenkkärtchen mit Einzelmarken geben. Wer eine solche erwerben möchte, kann sich gerne an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder +49 (02102) 965256 wenden.

Briefmarke OSLM web

  • Karte mit dem Ergebnis der Volksabstimmung 1921

Das Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit in Kooperation mit dem Wochenblatt.pl veröffentlicht eine Volksabstimmungskarte mit Informationen zu derem Ergebnis in einzelnen Orten der Region. Die Karte ist vier Wochen lang als Beilage der einzelnen Nummern erhältlich; Sie können auch die Nummern bestellen, indem Sie sich direkt an die Redaktion wenden. Mehr Informationen HIER.

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  • Die digitale Karte des Abstimmungsgebietes

Die Online-Volksabstimmungskarte von Adam Brzoska zeigt nicht nur die Ergebnisse der Volksabstimmung in einzelnen Ortschaften, sondern auch die Einwohnerzahl unter Berücksichtigung von deren Nationalität und Religion in den Jahren 1910 und 1921. Mehr Informationen über das Projekt in Silesia News HIER.

  • Dokumentarfilm 

Der Film „Walka plebiscytowa o Górny Śląsk” (Kampf um Oberschlesien – Plebiszit 1921“ analysiert den Konflikt um die Zugehörigkeit Oberschlesiens nicht nur aus der Sicht großer Politik. Er beugt sich auch über das Schicksal der gewöhnlichen Menschen, die zu dieser Zeit im Zentrum der Ereignisse standen. Das Material ist mit historischen Aufnahmen und Aussagen von Experten angereichert. Der Film (in polnischer Version) ist HIER auf der Website des Oberschlesischen Landesmuseums zu sehen.

Film "Walka plebiscytowa o Górny Śląsk"

  • Kindercomic

Für jüngere Leser hat das Haus der deutsch-polnischen Zusammenarbeit ein zweisprachiges Comic-Buch zum Thema schlesische Aufstände vorbereitet. Eine seiner Heldinnen, Atka, lebt in Deutschland, nachdem ihre Großeltern nach den Aufständen dorthin gezogen sind. Die Veröffentlichung ist der vierte Teil einer Reihe über die Geschichte Oberschlesiens. Mehr Informationen auf der Website der HDPZ-Buchhandlung HIER.

Schlesische Aufstande Comic DE

  • Bildungsanimation

"Das Jahr 1921 war ein sehr Wichtiges damals bei uns in Oberschlesien" – mit diesen Worten beginnt der Großvater die Geschichte des Plebiszits in Oberschlesien zu erzählen, die an seinen Enkel adressiert ist. Die von der Stiftung Haus Oberschlesien vorbereitete Bildungsanimation nähert sich in einfachen Worten den Ursprüngen dieser Ereignisse und richtet sich sowohl an jüngere als auch ältere Zuschauer:

  • "Unsere Heimat vor 100 Jahren" - Ereignisse von vor einem Jahrhundert in Guttentag

Eine Reihe von Einträgen über Ereignisse von vor einem Jahrhundert auf der Website des DFK Guttentag, die die Ereignisse der Volksabstimmung und der schlesischen Aufstände aus der Perspektive einer der oberschlesischen Städte beschreiben. Beiträge sind auf dem Facebook-Profil von DFK Guttentag verfügbar. Über den Zyklus haben wir HIER geschrieben. Die meisten Texte sind zweisprachig. 

nasz Heimat 100 lat temu DFK Guttenatg

  • "Vor 100 Jahren..." - Waldemar Gielzok über die schlesischen Aufstände

Einträge, die sich auf Ereignisse von vor 100 Jahren beziehen und sie aus der Sicht von Waldemar Gielzok, dem Vorsitzenden der Deutschen Bildungsgesellschaft, beschreiben. Man kann sie auf dem Facebook-Profil des Autors sehen (der Zugriff auf Artikel ist öffentlich); auch auf unserer Internetseite stehen sie zum Download zur Verfügung (die Texte sind in polnischer Sprache). 

100 lat temu Waldemar Gielzok

Kolumne 30.11.2012 - Das kritische Maß

Seit kurzem waren die Minderheiten und vor allem die deutsche Minderheit beinahe die einzige Gemeinschaft, welche auf die Erscheinung der Intoleranz, der fehlenden Akzeptanz gegenüber der Andersartigkeit, der Feindseligkeit gegenüber allem was in Polen nicht genug polnisch ist,  aufmerksam gemacht hat. Dies wird in der Sprache ausgedrückt, welche wir als die Sprache des Hasses anerkannt haben. Vor einem Jahr als ich einen Kranz vor dem Denkmal der von den Nazis verbrannten Synagoge niedergelegt habe, sagte ich, dass das auch eine Warnung vor dem Verschweigen der  schuldlosen Zeichen der Intoleranz, welche direkt zur großen Tragödien führen, ist. In der letzten Woche hat die Sprache des Hasses in Polen die kritische Masse überschritten, da nicht nur die deutsche Minderheit, aber auch andere Parteien gegen die Attacken des Abgeordneten der PiS Sławomir Kłosowski  gegenüber den Rechten der nationalen Minderheiten protestierten. Eine wichtige Wortmeldung in der Diskussion ergriff der Premierminister Donald Tusk, indem er gegen die „Verfolgung von Minderheiten“  protestierte. Auch der Minister Michał Boni setzte ein Zeichen indem er eine Sitzung der Gemeinsamen Kommission, als Zeichen für die Unterstützung  der nationalen Minderheiten und als Protest gegen die Sprache des Hasses, einberufen hat. Darüber hinaus forderte der Minister die bis zum jetzigen Zeitpunkt schweigende Kirche zu reagieren. Die Sitzung der Gemeinsamen Kommission wies auf die bisherige Passivität der staatlichen Administration und Nachlässigkeit der Justiz gegenüber  der Volksverhetzung und Intoleranz. Der Minister kündigte die Vergrößerung der Anforderungen gegenüberden Bevollmächtigten der Woiwoden in Sachen der Minderheiten, indem er zur mehr Mut bei der Unterstützung der nationalen Minderheiten aufgerufen hat. Die Anordnungen  und Verbote können jedoch, obwohl sie wichtig sind, nicht die positive und ununterbrochene Unterstreichung der Werte der nationalen Minderheiten für die Region als deren Reichtum und Eigentümlichkeit ersetzen. In diesem Kontext erwies sich die Oppelner Konferenz zum Thema der Entvölkerung, an der auch der Premierminister Donald Tusk teilgenommen hat, als ein schlechtes Beispiel. Dabei sprach man über ein weiteres Regionalprogramm, wobei die Anwesenheit der schlesischen Deutschen penibel verschwiegen wurde. Das Definieren der demografischen Probleme in der Region, der Rekordemigration ohne die deutsche Minderheit zu erwähnen beweist, dass man sich von dem Kernproblem abkehrt. Es geziemt sich an dieser Stelle den Gründern der Speziellen Demografischen Zone zu sagen, dass die fehlerhafte Bestimmung des Problems ausschließlich zu einem falschen Programm führen kann.

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