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Kolumne 22.03.2013 – Sprachwahrer

Nicht von heute weiß man, dass es ein wichtiges Anliegen Deutschlands ist die deutsche Sprache so in Inland wie auch im Ausland zu fördern. Immer wieder komme ich ins Staunen auf wie viele verschiedene Wiesen man diese Aufgaben bewältigen kann. Noch vor ein paar Tagen hat der ARD-Moderator Frank Plasberg die Auszeichnung der Zeitschrift Deutsche Sprachwelt „Sprachwahrer des Jahres 2012“ bekommen. Er machte sich einen Namen, indem er Diskussionsteilnehmer unmissverständlich dazu auffordert, keine Fremdwörter zu verwenden. Dies macht er so rigoros, dass seine Anmerkungen dem Namen seiner Sendung „Hart aber fair“ im Laufe der Zeit begonnen haben zu entsprechen. Sprachwahrer zu sein bedeutet also eine Aufgabe, die wichtig ist und in der Erfolge auch mit Ansehen und Stolz belohnt werden. Besonders in den Monaten März und April müssen wir uns als Deutsche in Polen uns bewusst werden, dass auch wir Sprachwahrer sind. Vieleicht ist unsere Aufgabe sogar noch wichtiger, weil wir sie weitentfernt von der Hauptströmung der deutschen Sprache realisieren. Sprachwahrer werden in den nächsten zwei Monaten alle Eltern sein, welche für ihr Kind die Bildung des Deutschen als Minderheitensprache beantragen. Dies können wir als nationale Minderheit fordern. Diese Möglichkeiten können wir nicht nur in Oberschlesien nutzten. Auch in Regionen wie Ermland und Masuren wo ich letztens zu Besuch war, können wir zu Sprachwahrern werden, wenn auch nur in Form der zusätzlichen drei Stunden Deutschunterricht in der Woche. Ich weiß nicht ob wir dadurch zu „Sprachwahrern des Jahres“ gewählt werden, aber in den Herzen unserer Kinder, die uns für die vielseitige Ausbildung danken werden, werden wir sicherlich zu „Sprachwahrern des Lebens“ gewählt.

Letzte Änderung am Mittwoch, 08 Februar 2017 22:43