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Bogna Piter

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Weitere Stellungen bez. Deutsch als Minderheitensprache

Wir erhalten weitere Stellen und Einsprüche zur am 4. Februar 2022 eingeführten Verordnung des polnischen Ministeriums für Bildung und Wissenschaft zur Kürzung der Subvention für den Unterricht von Deutsch als Minderheitensprache. Mit einer Stimme äußerten sich die Regionale Industrie- und Handelskammer Gleiwitz, der Ausschuss für Soziologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften und die Polnische Lehrergewerkschaft. Im Folgenden stellen wir Fragmente dieser Stellungen vor:

Standpunkt der Regionalen Industrie- und Handelskammer Gleiwitz zur Reduzierung der Ausgaben durch den Sejm um 39,8 Mio. PLN im Bildungsteil des allgemeinen Zuschusses für lokale Regierungseinheiten mit der Zuweisung dieser Mittel für den Polnischunterricht in Deutschland (15. Februar 2022):

Die Regionale Industrie- und Handelskammer (RIPH) ist, als Vertreterin der wirtschaftlichen Interessen von mehreren Einrichtungen, die mit ihr verbunden sind, und als unabhängige Einrichtung der Ansicht, dass das polnische Parlament eine diskriminierende Entscheidung getroffen hat, die Subventionen für die Bildung nationaler und ethnischer Minderheiten zu kürzen. (...) Als Vertreterin wirtschaftlicher Interessen bietet die RIPH ihre Unterstützung bei Protesten und zahlreichen Schreiben an, die direkt an die zuständigen Behörden, Ämter und Sektoren gerichtet sind und die die Änderung der betreffenden Angelegenheit beeinflussen könnten. (...) Als Regionale Industrie- und Handelskammer Gleiwitz sind wir uns des Ernstes der Situation und der negativen Folgen bewusst, die sie mit sich bringt.

Voller Inhalt der Stellung (PL)

Entschließung des Soziologischen Ausschusses der Polnischen Akademie der Wissenschaften zur Änderung der Funktionsprinzipien der öffentlichen Bildung in Minderheitensprachen in Polen (22. Februar 2022):

Der Soziologische Ausschuss der Polnischen Akademie der Wissenschaften bringt zum Ausdruck seine tiefe Besorgnis über die Entscheidungen zur Änderung der Funktionsprinzipien der öffentlichen Bildung in Minderheitensprachen in Polen. (...) Nach Ansicht der Mitglieder des Ausschusses können die getroffenen Entscheidungen weitreichende, negative Folgen für die Bürger des polnischen Staates haben, die nationalen und ethnischen Minderheiten in Polen angehören. Die Einschränkung der Möglichkeit, die ihnen durch das Minderheitengesetz von 2005 gewährten Rechte auszuüben, untergräbt das Vertrauen in den polnischen Staat, der den Grundsatz der Gegenseitigkeit anwendet, der vom Völkerrecht im Bereich des Minderheitenschutzes inakzeptabel ist, gegenüber seinen eigenen Bürgern. Die Verbesserung der Situation der polnischen Gemeinschaft und der Schutz der Rechte ihrer Mitglieder (einschließlich des Rechts, Polnisch als Muttersprache zu lernen) in Deutschland erfordert Diplomatisches Handeln, und nicht die Diskriminierung der deutschen Minderheit in Polen.

Voller Inhalt des Beschlusses (PL)

Polnische Lehrergewerkschaft in einem Brief an den Premierminister Mateusz Morawiecki (24. Februar 2022):

Diese Änderungen können die Rechte polnischer Bürger, die nationalen und ethnischen Minderheiten angehören, in Bezug auf die Freiheit, ihre eigene Sprache zu bewahren und zu entwickeln, sowie die Verpflichtung von Schulen und öffentlichen Einrichtungen verletzen, die den Schülern ermöglicht, ihr Gefühl der nationalen, ethnischen, sprachlichen und religiösen Identität zu bewahren und insbesondere die Sprache und ihre eigene Geschichte und Kultur zu lernen. Nach Angaben der Polnischen Lehrergewerkschaft wurden die oben genannten Änderungen vorgenommen, wobei der Minister für Bildung und Wissenschaft gegen das Verfassungsprinzip der Rechtsstaatlichkeit (Vertrauen in den Staat und das Recht, das er festlegt) und das Prinzip des Legalismus verstößt.

Voller Inhalt des Briefes (PL)

  • Publiziert in Politik

Oferta pracy: pełnomocnik ds. młodzieży

Związek Niemieckich Stowarzyszeń Społeczno-Kulturalnych w Polsce z siedzibą w Opolu poszukuje osoby na stanowisko:

Pełnomocnik Związku ds. młodzieży

Opis stanowiska: pełnomocnik ds. młodzieży inicjuje, koordynuje i współpracuje w zakresie projektów i działań, których podmiotem lub organizatorem jest młode pokolenie mniejszości niemieckiej. Obszarem działania pełnomocnika jest cała Polska, wszystkie organizacje mniejszości niemieckiej oraz regiony jej występowania; pełnomocnik współpracować będzie również z instytucjami za granicą.

Do zadań należeć będzie m.in.:

  • Pomoc w tworzeniu i aktywizacji grup młodzieży mniejszości niemieckiej, inicjowanie ich współpracy i wymiany
  • Tworzenie atrakcyjnej oprawy medialnej realizowanych projektów
  • Prowadzenie działalności doradczej dla grup młodzieżowych, ich macierzystych organizacji w zakresie możliwości prowadzenia, finansowania, rozliczania projektów
  • Koordynowanie działalności Centrum młodzieżowego - placówki kultury mniejszości niemieckiej, mieszczącej się w Opolu

Oferujemy:

  • Możliwość współpracy z różnymi instytucjami mniejszości niemieckiej w kraju i zagranicą
  • Możliwość realizacji autorskich projektów skierowanych do młodzieży
  • Możliwość współtworzenia oferty kulturalnej mniejszości niemieckiej
  • Zdobycie doświadczenia w dziedzinie koordynacji i realizacji projektów kulturalnych
  • Dostęp do szerokiego wachlarza oferty kulturalnej mniejszości niemieckiej
  • Możliwość udziału w szkoleniach powiązanych z zakresem powierzonych zadań

Nasze oczekiwania:

  • Wykształcenie wyższe
  • Bardzo dobra znajomość języka niemieckiego w mowie i piśmie
  • Skuteczna organizacja własnego czasu pracy
  • Odpowiedzialność, umiejętność pracy w grupie, kreatywność
  • Podstawowa znajomość komputera (pakiet Office)
  • Mile widziane prawo jazdy kat. B
  • Znajomość tematyki związanej z mniejszościami narodowymi będzie dużym atutem

Oferty (CV oraz list motywacyjny) prosimy składać drogą mailową do 9 maja 2022 na adres: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Prosimy o zamieszczenie w CV poniższej informacji:

Wyrażam zgodę na przetwarzanie moich danych osobowych dla potrzeb niezbędnych do realizacji procesu rekrutacji (zgodnie z ustawą z dnia 10 maja 2018 roku o ochronie danych osobowych (Dz. Ustaw z 2018, poz. 1000) oraz zgodnie z Rozporządzeniem Parlamentu Europejskiego i Rady (UE) 2016/679 z dnia 27 kwietnia 2016 r. w sprawie ochrony osób fizycznych w związku z przetwarzaniem danych osobowych i w sprawie swobodnego przepływu takich danych oraz uchylenia dyrektywy 95/46/WE (RODO).

  • Publiziert in VdG

Internationaler Tag der Muttersprache 2022: "Herausforderungen und Möglichkeiten"

Seit 1999 begeht die UNESCO den Tag der Muttersprache, um die Rolle der kulturellen und sprachlichen Vielfalt hervorzuheben. Der Tag sollte ursprünglich an die fünf Studenten erinnern, die 1952 während einer friedlichen Demonstration ums Leben gekommen sind, als sie forderten, dass die bengalische Sprache einen offiziellen Status erhielt. Im Laufe der Jahre ist der Tag der Muttersprache neben dem Gedenken zu einer Gelegenheit für viele Initiativen geworden, die jährlich organisiert werden: Ausstellungen, Treffen, Konferenzen und Bildungsprojekte.

Auf der Internetseite des polnischen UNESCO-Komitees heißt es: "Die UNESCO glaubt an die Bedeutung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt für nachhaltige Gesellschaften. Als Teil ihrer Mission für den Frieden arbeitet sie daran, die Vielfalt der Kulturen und Sprachen zu bewahren, die Toleranz und Respekt für andere zu fördern." All dies ist eingebettet in die Bestimmungen der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen, die darauf abzielen, Sprachen zu schützen, Multikulturalismus und Mehrsprachigkeit zu fördern, und in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, in der "die Anerkennung der inhärenten Würde und der gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der menschlichen Gemeinschaft" betont wird. Und eines der Grundrechte ist das Recht auf Bildung.

In Rumänien studieren fast 20.000 Schüler der deutschen Minderheit in 61 deutschsprachigen Schulen oder in Schulen mit deutschsprachigem Unterricht [1]. In Klaipeda, Litauen, wurde 1992 auf Initiative des Verbandes der deutschen Minderheit eine Schule gegründet, an der mehr als 500 Schüler Deutsch als Muttersprache lernen. [2] In Litauen hingegen studierten 2018/2019 in allen polnischen Schulen und Klassen auf Polnisch [4] insgesamt 11.114 Kinder [3] der polnischen Minderheit, der größten indigenen nationalen Minderheit in Litauen, die etwa 200.000 Personen (6,5% der Gesamtbevölkerung Litauens) zählt. Obwohl es so gewöhnlich klingt, können Kinder der deutschen Minderheit in Polen nur davon träumen, auf Deutsch unterrichtet zu werden (statt an paar zusätzlichen Stunden Deutsch in der Woche) ...

Nach Angaben des Goethe-Instituts haben mehr als 20% der Einwohner Deutschlands einen anderen kulturellen Hintergrund. Die im Land geförderte Mehrsprachigkeit wird bei Kindern von klein auf unterstützt; natürlich wird das Bedürfnis der Deutschkenntnisse, das sich aus der Notwendigkeit ergibt, in der Gesellschaft zu funktionieren, betont, die Herkunftssprache aber ist nicht ohne Bedeutung: "Familien sollen nicht aufhören, ihre Herkunftssprache zu sprechen", heißt es auf der Website des Instituts, "sondern sie zu Hause mit den Kindern und in der Familie anwenden. Für Kinder ist es ganz besonders wichtig, ihre Erstsprache gut zu sprechen [5]". In Österreich hingegen sind laut Statistik aus dem Jahr 2001 bis zu 250 verschiedene Sprachen zu hören; zu den am häufigsten verwendeten gehören Serbokroatisch, Türkisch, Englisch, Ungarisch und... Polnisch.

Angesichts der Situation vom 4. Februar 2022, in der den in Polen lebenden Schülern, die einer (!) von neun in Polen lebenden nationalen Minderheiten angehören, die Möglichkeit genommen wird, ihre Herkunftssprache effektiv zu lernen, sowie angesichts gleichzeitiger Gefahr einer weiteren Einschränkung der Stunden wird deutlich, dass die von der UNESCO propagierten Ideen des Pluralismus zunehmend reinem politischem Kalkül und politischen Wirrungen weichen. Auch ohne das ist die ohnehin schon schwierige Situation der Sprachen der nationalen Minderheiten in Polen nicht einfach. So lässt uns das im Titel erwähnte Motto des diesjährigen Tages der Muttersprache: "Herausforderungen und Chancen" auf Ersteres beschränken. Das ist sehr schade, denn die Sprachkenntnisse sollen uns in erster Linie neue Perspektiven eröffnen.

Bildquelle: unesco.org


[1] "Die deutsche Minderheit in Rumänien"
[2] www.zudermanas.klaipeda.lm.lt
[3] kresy.pl
[4] laut der Ergebnisse der Volkszählung 2021
[5] "Mehrsprachigkeit" in: www.goethe.de
[6] meinbezirk.at

Beschwerde des VdG in Polen an die Europäische Kommission

Hiermit reichen wir ein Beschwerdeschreiben ein, das sich auf die aktuelle Situation im Bereich der Minderheitensprachen und Minderheitenrechten bezieht. (…)

In der aktuellen Situation heben wir entschlossen hervor, dass aufgrund des Rahmenübereinkommens sowie der Charta die Deutschen in Polen als autochthone nationale Minderheit Anspruch auf die Unterstützung auf dem gleichen Niveau wie die anderen Minderheiten haben. Beide Regelwerke sind wichtige Errungenschaften im internationalen System zum Schutz der Minderheiten und sollen für die Republik Polen wichtige normensetzende Instrumente darstellen. (…)

Zu solchen Instrumenten gehört auch die Charta der Grundrechte der Europäischen Union, die die Prinzipien und Werte umfasst, auf denen die EU gründet und die mit dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon am 1. Dezember 2009 Rechtsverbindlichkeit erhielt. Wir weisen ausdrücklich auf die grundlegenden Normen und bestehenden Rechte hin, die in der aktuellen rechtlichen und gesellschaftlichen Situation in Bezug auf die deutsche Minderheit in Polen missachtet werden. Angesichts einer ungerechtfertigten Ungleichbehandlung nur der deutschen Minderheit bitten wir um dringende Reaktion der Europäischen Kommission, um die negativen Auswirkungen der Kürzung der Stundenzahl des Deutschunterrichts als Minderheitensprache zu vermeiden. Wir würden konkrete Maßnahmen begrüßen, die zur Verurteilung und Behebung der Benachteiligung der deutschen Sprache im polnischen Bildungssystem führen und die notwendige Gleichbehandlung der deutschen Minderheit im Hinblick auf Bildung gewährleisten würden.

Die Verordnung vom 4. Februar 2022 soll am 1. September 2022 in Kraft treten. Die Schulträger müssen bis Mai 2022 entsprechende Entscheidungen im Rahmen der Planungen für das kommende Schuljahr treffen. In der Situation, in der die Arbeitsbedingungen der Lehrer:innen sich verschlechtern werden, ihr Stundendeputat reduziert wird und vielen erfahrene Lehrer:innen ihre Arbeitsstellen verlieren werden, sind dringende Schritte notwendig. Wir reichen eine Beschwerde ein mit der Bitte um jegliche Hilfe bei der Absicherung der Unmöglichkeit des Inkrafttretens von Verordnungen, mit denen die deutsche Minderheit diskriminiert wird. Die Europäische Union ist eine Gemeinschaft unterschiedlicher und doch durch gemeinsame Grundwerte geeinter Bürgerinnen und Bürger, die vor der Diskriminierung geschützt werden sollen.

Dem Schreiben wurde die Stellungnahme des VdG angesichts der geseltzlichen Diskriminiserung der deutschen Minderheit beigefügt. 

Kopie des Schreibens in Originalfassung

Siehe auch: 
Deutsch als Minderheitensprache: Beschwerde des VdG an den Europarat,
Beschwerde des VdG in Polen an das Europäische Parlament.

  • Publiziert in Politik
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