Offener Weg für zweisprachige Ortschilder in Rudnik und Groß Peterwitz
- geschrieben von Łukasz Biły
- Publiziert in Regionen
Gute Nachricht für die Deutschen in der Woiwodschaft Schlesien! Nach den Informationen des Statistischen Amtes (GUS) sind nach dem Zensus 2011 die Gemeinden Rudnik und Groß Peterwitz offiziell als Minderheitengemeinden anerkannt.
Die Information, dass sowohl in Rudnik als auch in Groß Peterwitz über 20% der Bevölkerung deutschstämmig ist wurde von dem Vorsitzenden von GUS Janusz Witkowski dem Staatssekretär im Ministerium für Administration und Digitalisierung Włodzmierz Karpiński übermittelt. In Anbetracht dieser Tatsache können diese Gemeinden zur zweiten und dritten (Nach Kranowitz) in der Woiwodschaft Schlesien werden, in der alle Ortschaften einer Gemeinde zweisprachige deutsch-polnische Ortschilder haben werden. Gemäß dem polnischen Minderheitengesetz von 2005 können solche Ortsschilder in den Minderheitengemeinden ohne gesellschaftliche Konsultationen aufgestellt werden. Bislang war die einzige Gemeinde der Woiwodschaft, in der die Tafeln aufgestellt wurden die Gemeinde Kranowitz, wo die Schilder seit dem 22.11.2012 stehen.
Nach den neuesten Angaben von GUS leben in der Gemeinde Groß Peterwitz mindestens 1440 Deutsche, in der Gemeinde Rudnik hingegen mindestens 1104.
Zu den offiziellen Minderheitengemeinden gehört jetzt ebenfalls die Gemeinde Poppelau in der Woiwodschaft Oppeln, wo es mindestens 1715 Deutsche gibt.
Nach den neuesten Ergebnissen des Zensus 2011 gibt es in Polen 22 Gemeinden, in denen die Deutschen über 20% der Gesellschaft darstellen. Unter diesen Gemeinden sind 19 in der Woiwodschaft Oppeln: Biała, Cisek, Głogówek, Jemielnica, Kolonowskie, Lasowice Wielkie, Leśnica, Murów, Polska Cerekiew, Popielów, Prószków, Radłów, Reńska Wieś, Strzeleczki, Tarnów Opolski, Turawa, Ujazd, Walce und Zębowice sowie 3 in der Woiwodschaft Schlesien: Krzanowice, Rudnik und Pietrowice Wielkie. Im Jahr 2002 waren es 27 Gemeinden. Die Gesamtzahl der Deutschen in Polen liegt nach dem Zensus 2011 immer noch bei ungefähr 150.000. In ganz Polen gibt es 51 Minderheitengemeinden.
Die Tatsache, dass die Anzahl der Minderheitengemeinden zurückgegangen und gleichzeitig die Anzahl der Deutschen in Polen immer noch dieselbe ist, lässt (auch im Hinblick auf mehrmals durchgeführte Korrekturen der Ergebnisse) schließen, dass die Umfelder der nationalen und ethnischen Minderheiten recht hatten als sie noch im letzten Jahr die Ergebnisse in Frage gestellt haben.