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Kolumne 11.01.2013 - Die Zeit

Am Ende des Jahres und zum Neujahr beschäftigt uns am meisten der Gedanke über das Phänomen der Zeit. Dieses Jahr bekräftigte uns mit überraschenden und traurigen Geschehnissen in unseren Reihen. Jeder Tod ist zu früh, nach dem Motto von Jan Twardowski der schrieb: „beeilen wir uns die Menschen zu lieben, weil sie so rasch von uns gehen“. Jedoch wenn das in der Zeit der Freude, während der Weihnachtszeit passiert, berührt uns das besonders. Diesmal trotz weihnachtlicher Stimmung muss ich von zwei Menschen, die wichtig für uns waren, fast auf einmal Abschied nehmen. In Lubowitz starb Herr Józef Pater, der sich seit Jahren für die Pflege des Erbes von Joseph Freiherr von Eichendorff engagierte. Er wusste den Wert der Kultur, der deutschen Sprache und besonders der Poesie des schlesischen Dichters für das gesamte Weltkulturerbe und Deutschland im Hinsicht seiner schlesischen Wurzeln zu schätzen. In Guttentag verstarb mein Freund und Mitstreiter, Vertreter der deutschen Minderheit im Stadtrat und auch ehemaliger Vorsitzender des Rates Joachim Kiwic, der nach dem Beispiel seines Vaters für seiner Heimat mühelos gearbeitet hat. Viel zu früh verlässt er uns und seine Familie. Immer wenn solche engagierte Menschen uns verlassen, denke ich nicht nur an den gnadenlosen Ablauf der Zeit aber auch an all das was die Verstorbenen uns als Erbe hinterlassen haben. Und auch wenn nach einiger Zeit die Details der Leistung in Vergessenheit geraten, bleibt immer die Tatsache, dass sich die lebendige Gemeinschaft in einer Kette wiederspielgelt. Jeder von uns ist nur ein Kettenglied, in der Kette der Zeit und der Generationen. Und so lange wie wir oder unsere Nachfolger von uns kein brechendes Kettenglied sein werden, solange wird unsere deutsche Volksgruppe in der Heimat bleiben. Józef Pater und Joachim Kiwic, jeder nach seiner Art, haben die Kette nicht gebrochen und das Erbe an uns weitergegeben.

Letzte Änderung am Mittwoch, 08 Februar 2017 22:42