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Kolumne 08.03.2013 - Frühling in der Deutschen Minderheit

Immer wieder neue Informationen über den Zensus 2011, welche uns das Statistische Amt liefert tragen dazu bei, dass obwohl ich eher distanziert zu den  Ergebnissen bin ich doch versuche Sie zu vertiefen. Meine Distanzierung ist vor allem in der Tatsache begründet, dass der Unterschied zwischen 109.000 und 148.000 eine Differenz ist, die einer angesehenen Institution nicht zusteht. Andererseits hat das Statistische Amt wieder eine neue Zusammenstellung von Daten an uns geschickt, welche die demographische Struktur der Menschen erläutern, die Deutsch als ihre Nationalität angegeben haben. Diese Daten stürzen einen der am meisten verbreiteten Vorurteile über die deutsche Minderheit und zwar diesen, dass es sich um eine immer älter werdende Gruppe von Menschen handelt also eine Gruppe ohne Zukunft. In Wirklichkeit aber gibt es in Polen genau so viel zwanzigjährige Deutsche wie siebzigjährige und der Kren der deutschen Minderheit sind junge Menschen sowie Personen im mittleren Alter. 2/3 aller Deutschen sind Menschen im breit gesehenen produktiven Alter von 15 bis 64 Jahren. Für die Tätigkeit der Gesellschaften der deutschen Minderheit in ganz Polen ist das eine wichtige Information, den sie ist ein Signal für den Bedarf an Kultur und Bildungsangeboten für die Altersgruppe, die oft nicht so sichtbar zu sein scheint und doch zu der Tatsache, dass sie deutsch ist steht. Ebenfalls ist es interessant zu wissen, dass über die Hälfte der Deutschen in Polen verheiratet ist, was zeigt welche Bedeutung eine liebevolle Familie für unsere Gesellschaft hat. Eine junge deutsche Minderheit, für die die christliche Werte der Liebe, Treue und gegenseitiger Hilfe wichtig sind – das freut mich diese Woche genau so sehr, wie die ersten Frühlingssonnenscheine, die ich gerade hinter meinem Fenster sehe.

Letzte Änderung am Mittwoch, 08 Februar 2017 22:43