Gedenkfeier in Gdingen
- geschrieben von Anna Durecka
- Publiziert in Veranstaltungen
Bund der Deutschen Bevölkerung in Gdingen lud am 5. September zu einer Gedenkfeier anlässlich des 75. Jahrestages der Versenkung der Schiffe "Wilhelm Gustloff", "Steuben" und "Goya" ein. Zuerst fand in der Kirche der Mutter Gottes der immerwährenden Hilfe und des heiligen Petrus in Gdingen eine ökumenische Gedenkfeier statt. Später wurden an der Gedenktafel in der Kirche und am Meeresufer Kränze und Blumen niedergelegt.
Nur auf der "Wilhelm Gustloff" allein kamen im Januar 1945 9000 Menschen ums Leben, darunter 5000 Kinder. Diese Schiffskatastrophe gilt als eine der verlustreichsten in der Menschheitsgeschichte. Vertreter der DMI-Organisationen aus dem Norden, des Deutschen Generalkonsulats in Danzig und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Gdingen nahmen zuerst an der ökumenischen Andacht teil, die vom Domherr André Schmeier, dem Minderheitenseelsorger in Allenstein und Pastor Wojciech Fröhlich von der evangelischen Pfarrgemeinde in Stolp in der Seemanskirche zelebriert wurde. An den Feierlichkeiten nahm auch der Vorsitzende des Verbandes deutscher Gesellschaften, Bernard Gaida, teil, der aus diesem Anlass eine Rede hielt. Nach der Andacht wurden Kränze und Blumen erst an der Gedenktafel niedergelegt und anschließend am Meer zu Wasser gelassen.
Jedes Jahr veranstaltet die Feierlichkeiten der Bund der Deutschen Bevölkerung in Gdingen. „Dabei muss man besonders die Rolle des Vorsitzenden, Benedikt Reschke, bei der Veranstaltung dieser Gedenkfeier betonen, der sich bescheiden im Hintergrund hält, ohne den diese Feier aber nicht zu Stande gekommen wäre“, sagt Bernard Gaida, der der Gedenkfeier beiwohnte. Der Vorsitzende des Verbandes deutscher Gesellschaften betonte auch die Bedeutung der diesjährigen Gedenkfeier in Gdingen. „Wir haben uns als VdG vorgenommen, dass wir an den 75. Jahrestag des Kriegsendes und an die Nachkriegstragödie der Deutschen in Polen in verschiedenen Regionen des Landes erinnern. Wir waren schon in Lamsdorf, Schwientochlowitz, sogar in Auschwitz und später in Potulitz. Nun sind wir in Gdingen. Das sind alles Orte, die für die Deutschen in Polen von großer Bedeutung sind. Hier ist es nochmal ein ganz besonderer Ort, weil hier vor allem Zivilbevölkerung umgekommen ist, es waren von allem Frauen und Kinder, die auf die Schiffe mit der Hoffnung auf Sicherheit, auf ein angstfreies Leben gestiegen sind“, so Bernard Gaida.