Kolumne 22.04.2016 - Die Stimme des Wiederstandes zum Schutz der Kirche
- geschrieben von Łukasz Biły
- Publiziert in Blogs
Ich kenne den Dominikaner Vater Maciej Biskup nicht, aber ich kenne die anderen Dominikaner. Ich hatte nämlich das Glück, dass ich den Schritt ins erwachsene Leben an deren Seite verbringen konnte, in der Posener Akademischen Seelsorge (DA DOM). Ich konnte mit dem noch jungen Vater Jan Góra sprechen, mit dem ausgereiften Vater Jan Spież und mit dem etwas zu emotionalen Vater Honoriusz Kowalczyk. Viele andere in weißen Ordenskleidern mit dem Rosenkranz am Gürtel waren meine Jugendgenossen. Ich weiß nicht wie sie eine Formation bilden, aber sowohl damals als auch heute können sie die Realität besonders gut erklären. Bei ihnen hatte ich die Gelegenheit in den Jahren 1980-81 Tadeusz Mazowiecki zu treffen, aber auch Dichter solchen Formates wie Roman Brandstaetter oder Jan Twardowski. Dort, in den Kreuzgängen des Klosters spazierte die Weisheit. Auch Heute, in Momenten, die für die römisch-katholischen Menschen schwierig sind, scheint es, dass diese Mönche es erlauben, nicht zu zweifeln. Am Montag wurde die katholische Kirche eben von Vater Maciej Biskup in Schutz genommen. Der Dominikaner schreibt auf der Internetseite www.domikaner.pl seinen Blog unter dem Titel „Mit brennender Sorge“. Darin ruft er zur klaren Stimme des Wiederstades gegen die Tatsche auf, dass den Geistlichen aus Białystok es nicht unpassend erschien, dass die polnischen Rechtsradikalen aus dem National-Radikalem Lager (ONR) in die Kirche unter dem Motto „Die Tür der Barmherzigkeit“ eingeladen wurden. Er ruft dazu auf, dass der Stimme des bekannten Predigers des Nationalismus Pfarrer Jacek Mędlar die Stimme der Kirchenhierarchen in Polen antwortet. Er zitierte die Worte von Erzbischof Stanisław Gądecki von vor einem Jahr: „Patriotismus, der gesund und normal ist, ist ein solcher, in dem der Mensch seine Familie liebt, aber diese Liebe noch breiter vermittelt. Nationalismus ist das Gegenteil: Man liebt die eigenen und hasst die anderen“. Ergreifend kling die Anknüpfung an den Gegensatz zwischen dem Besuch es Papstes bei den Flüchtlingen in Lesbos und der Messe bei Anwesenheit der ONR-Fahnen in Białystok sowie dem Gedankensprung von Pfarrer Andrzej Draguła: „Wie weit ist Lesbos von Białystok entfernt? So weit wie das Evangelium“. Noch ergreifender kling das Zitat aus der Enzyklika von Pius XI., die 1937 an die Gläubigen in Deutschland unter dem Titel „Mit brennender Sorge“ geschrieben wurde: „Gottgläubig ist nicht, wer das Wort Gott rednerisch gebraucht, sondern nur, wer mit diesem hehren Wort den wahren und würdigen Gottesbegriff verbindet“. Dieser Kommentar soll mein bescheidener Wiederstand zum Schutz der Kirche, die verachtet wird, sein. Dazu hat Vater Maciej aufgerufen.