Log in

Ich trage den Wunsch an Sie heran, Ihre deutschen Landsleute tatkräftiger zu unterstützen - Bernard Gaida im Bundestag

Bald beginnt die Sitzung des Unterausschusses Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im deutschen Bundestag. Von links: AGDM Koordinatorin Renata Trischler, AGDM Sprecher Bernard Gaida, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Bernd Fabritius, Leiter des Fachausschusses Außenpolitik im Außen- und Sicherheitspolitischen Arbeitskreis (ASP) der CSU Thomas Erndl, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk und Projektleiter in der Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“ Marco Just Quiles. Bald beginnt die Sitzung des Unterausschusses Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im deutschen Bundestag. Von links: AGDM Koordinatorin Renata Trischler, AGDM Sprecher Bernard Gaida, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Bernd Fabritius, Leiter des Fachausschusses Außenpolitik im Außen- und Sicherheitspolitischen Arbeitskreis (ASP) der CSU Thomas Erndl, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Hartmut Koschyk und Projektleiter in der Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“ Marco Just Quiles.

Am Montag, den 17. Mai 2021, hielt Bernard Gaida als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) im Deutschen Bundestag eine Rede zur Anfang November 2019 verabschiedeten Resolution der AGDM zur Zukunftsausrichtung der deutschen Minderheiten. In der Rede näherte er die kulturelle und sprachliche Situation der deutschen Gemeinschaften in Europa und appellierte er für die weitere Unterstützung deren Tätigkeit sowie Erhöhung der finanziellen Mittel, die zu ihrem Erhalt und Pflege im Haushalt der Bundesrepublik Deutschland bestimmt sind.

Die Auszüge aus der Rede präsentieren wir unten:

In den meisten Ländern Osteuropas und Zentralasiens wurden deutsche Minderheiten bis zur politischen Wende der 80er und 90er Jahre von den Grundsätzen des demokratischen Staates ausgeschlossen. Dies äußerte sich in der fehlenden rechtlichen Anerkennung der gesamten deutschen Gemeinschaft, die eine institutionelle Tätigkeit unmöglich machte und oftmals mit kultureller und sprachlicher Diskriminierung verbunden war. Diese Situation führte in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg zur Migration von Hunderttausenden Deutschen aus ihren Heimatländern nach Deutschland und darüber hinaus sowohl zu erzwungener als auch unbewusster Assimilation der verbliebenen Gemeinschaften. Eine der Konsequenzen daraus ist, dass Angehörige der deutschen Minderheit heutzutage oftmals nur über unzureichende Deutschkenntnisse verfügen und somit einer der wichtigsten Identitätsträger – die Sprache – fehlt. Zusammen mit der Angst sich in der Öffentlichkeit zur deutschen Identität zu bekennen, haben wir es momentan mit einer sehr fragilen Situation der deutschen Identität in Osteuropa und Zentralasien zu tun. (…)

Wir möchten aber gleichzeitig darauf hinweisen, dass wir uns sowohl als loyale Bürgerinnen und Bürger unserer Länder sowie als Teil der deutschen Kulturnation verstehen. Aufgrund dessen möchten wir von Deutschland nicht nur durch das Prisma des Kriegsfolgenschicksals betrachtet werden, sondern als Landsleute, die für die Stärkung ihrer Identität eine Bindung an die deutsche Kultur benötigen. (…)

In vielen von uns bewohnten Ländern sind noch immer keine öffentlichen Bildungssysteme für die Minderheit geschaffen worden, die uns eine wirksame Unterbrechung des Verlustprozesses bzw. den Wiederaufbau der Rolle der deutschen Sprache im sozialen und familiären Leben ermöglichen könnten. Darüber hinaus ist der Prozess der Identitätsübertragung weiterhin, aufgrund der häufig mangelnden Unterstützung in Form von Kulturinstitutionen, geschwächt. Programme und Projekte, die zur Verbreitung der gegenwärtigen deutschen Kultur und Vermittlung des modernen Deutschlandbildes im Ausland beitragen, sind elitärer Natur, fokussiert auf die Großstädte und erreichen oftmals nicht die Regionen, die von der deutschen Minderheit bewohnt werden. (…)

Wir appellieren für eine Erhöhung der finanziellen Unterstützung vor allem deswegen, weil wir neue Möglichkeiten für die Entwicklung unserer Gemeinschaften sehen. Ich trage an dieser Stelle den Wunsch an Sie heran, Ihre deutschen Landsleute in Europa- und in der ehemaligen Sowjetunion tatkräftiger zu unterstützen (…), die eine wichtige Soft-Power im kulturellen, diplomatischen und integrationsgesellschaftlichen Sinne in sich verbirgt, entsprechend finanziell auszurüsten.

Bernard Gaida
Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN

Berlin, 17. Mai 2021. Sitzung des Unterausschusses Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im deutschen Bundestag / Berlin, 17 maja 2021. Posiedzenie Departamentu ds. zagranicznej polityki kulturalnej i oświatowej w niemieckim Bundestagu.   Berlin, 17. Mai 2021. Sitzung des Unterausschusses Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im deutschen Bundestag / Berlin, 17 maja 2021. Posiedzenie Departamentu ds. zagranicznej polityki kulturalnej i oświatowej w niemieckim Bundestagu.   Berlin, 17. Mai 2021. Sitzung des Unterausschusses Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik im deutschen Bundestag / Berlin, 17 maja 2021. Posiedzenie Departamentu ds. zagranicznej polityki kulturalnej i oświatowej w niemieckim Bundestagu.

Voller Inhalt der Rede:

Die Resolution der AGDM:

Letzte Änderung am Mittwoch, 17 November 2021 15:33