Der VdG-Preis Gratias agimus – Ausdruck der Dankbarkeit der deutschen Minderheit
- geschrieben von Bogna Piter
- Publiziert in VdG
Während der 52. Verbandsratssitzung des Verbandes der Sozial-Kulturellen Gesellschaften in Polen wurde der VdG-Preis Gratias agimus gestiftet. Die Statuette, die eine aus dem rissigen Boden in Richtung Sonne wachsende Rose darstellt, sollte die Dankbarkeit der deutschen Minderheit für die Bemühungen um Einheit und Frieden ausdrücken.
„Man kann leicht bei Stiftung, Wiederherstellung und Pflege eigener Identität in Versuchung geraten, sich gegen andere zu wenden. Es ist einfacher, die Erinnerung an erlebtes Unrecht zu pflegen oder eigene Macht zu missbrauchen, als in den Dialog zu treten. Aus der Weisheit des Dialogs erwächst eine versöhnte Erinnerung und ein gemeinsamer Weg in die Zukunft, und nicht neue Vorurteile“, lesen wir im Inhalt der Stiftung. Diese Idee stellt die Form der Statuette dar: "Es ist eine Rosenblume, die aus dem rissigen Boden herausragt, sie steuert auf das Licht zu. Etwas, was früher unvollkommen war, verwandelt sich also in das Gute", beschreibt die Miniaturskulptur ihr Schöpfer - Bildhauer, Maler und Zeichner Henryk Korbański.
Der Preis wurde in einem Jahr mit zwei für die deutsche Minderheit in Polen wichtigen Jahrestagen ins Leben gerufen: zum 30. Jahrestag der Gründung des VdG als Dachorganisation der deutschen Minderheit und im Jahr des 30. Jahrestages der Unterzeichnung des deutsch-polnischen Vertrags über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit:
Im Inhalt des Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit lesen wir über die Rolle der nationalen Minderheiten als natürliche Brücken zwischen dem deutschen und dem polnischen Volk. Die Zugehörigkeit zu zwei Gemeinschaften erlaubt, sich selbst und andere besser in einem breiterem Kontext im Hinblick auf den Reichtum der nationalen, kulturellen, sprachlichen und religiösen Vielfalt zu sehen und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Wir möchten daher diese Erkenntnisse mit Ihnen teilen, in der Hoffnung, dass sie vielen helfen, in Eintracht, in Achtung und sozialer Solidarität nebeneinander zu leben.*
Die erste Preisträgerin soll Angela Merkel werden, die sich dieses Jahr mit dem Amt der Bundeskanzlerin verabschiedet und die ihr Interesse an Minderheitenfragen sehr aktiv zum Ausdruck gebracht hat. Mehrfach hat sie sich mit Vertretern der deutschen Minderheit in Polen getroffen (zuletzt 2017 in der deutschen Botschaft in Warschau). Sie war auch die erste Person im Amt des Kanzlers, die sich mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) getroffen hat. Angela Merkel hat auch oft die Notwendigkeit betont, die deutsche Minderheit zu unterstützen - während ihrer 16-jährigen Amtszeit konnte die deutsche Gemeinschaft in Polen auf echte Unterstützung durch die Bundesregierung zählen.
Die Preisverleihung erfolgt, sobald ein Termin vereinbart wird.
*Stiftung des VdG-Preises - voller Text: